Eine australische Studie hat wieder einmal das Thema Lohndiskriminierung unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit der amerikanischen San Diego State University hat die University of Melbourne Daten der letzten zwanzig Jahre ausgewertet. Und Erstaunliches herausgefunden. Erstens, dass schwule Männer im Vergleich zu heterosexuellen weniger verdienen. Ganz genau 20 Prozent weniger. Schwule sind damit quasi die Frauen unter den Männern.
Zweitens haben sie analysiert, wie gross denn eigentlich die Diskrepanz zwischen lesbischen und heterosexuellen Frauen in Sachen Lohn so ist. Der Unterschied beträgt ganze 33 Prozent. Zugunsten der Lesben.
Und wieso? Die Autoren der Studie haben dafür eine einfache Erklärung: Lesben sei relativ früh im Leben klar, dass sie selbst die Haupternährerin sein werden. Sie würden härter studieren, eher karriereorientierte Entscheidungen treffen und sich viel seltener auf Dinge wie Familienplanung und Mutterschaft konzentrieren. Sie seien überhaupt viel tougher in jenem Prozess, der sich «Lean in», also «Häng dich rein!», nennt und von Facebook-CEO Sheryl Sandberg seit zwei Jahren als die einzig richtige weibliche Karriere-Strategie verkauft wird.
Sandbergs Manifest wird aktuell übrigens ganz direkt von der jungen britischen Feministin, Bloggerin und Autorin Laurie Penny angegangen. Sie hat Theorien wie jene von Sandberg als ultraneoliberalen Wolf im feministischen Schafspelz enttarnt und wünscht sich eine «Generation fauler Frauen».