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Irans Präsident will nicht mit Trump sprechen

epa07554844 A handout photo made available by the Iranian Presidency Office shows Iran's President Hassan Rouhani speaking during a government meeting in Tehran, Iran, 08 May 2019. State broadcas ...
Bild: EPA/IRANIAN PRESIDENCY OFFICE

Irans Präsident will nicht mit Trump sprechen

12.05.2019, 08:16
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Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat das Gesprächsangebot von US-Präsident Donald Trump vorläufig abgelehnt. «Kapitulation ist mit unserer Mentalität und Religion nicht vereinbar und wir werden daher in dieser Situation auch nicht kapitulieren», sagte Ruhani laut Webportal des Präsidialamts am Sonntag. Er schloss Verhandlungen mit Trump nicht gänzlich aus. Seine Bedingung sei jedoch, dass der US-Präsident zunächst den Ausstieg aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 und die Sanktionen gegen Teheran zurücknehme.

Trump hatte der iranische Führung am Donnerstag vorgeschlagen, ihn anzurufen, um über den Konflikt zwischen beiden Ländern zu sprechen. Ruhani räumte ein, der Iran sei derzeit in einer schwierigen Lage- Er betonte aber zugleich, das Land werde Widerstand leisten und gemeinsam nach geeigneten Lösungen suchen.

Trump soll Medienberichten zufolge der Schweizer Botschaft in Teheran, die die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt, auch eine Telefonnummer gegeben haben, unter der Ruhani ihn anrufen könne. Dies führte in sozialen Medien zu spöttischen Reaktionen, unter anderem zu dem Aufruf: «Call me first» (Ruf mich zuerst an).

Ruhani verglich den «Wirtschaftskrieg» der USA gegen den Iran mit dem achtjährigen Krieg zwischen Iran und Irak (1980-88). Dieser Krieg hatte mit einem Angriff des Regimes von Saddam Hussein auf den Iran begonnen und Hunderttausende Menschen das Leben gekostet. Der derzeitige «Krieg» sei aber problematischer. «Damals (1980) hatten wir nicht die Probleme mit unserem Ölexport und der Zusammenarbeit mit den internationalen Banken», sagte der iranische Präsident.

Unter den jüngsten US-Sanktionen leidet besonders der iranische Ölexport, die Haupteinnahmequelle des Landes. Auch der Handel mit dem Ausland wurde durch die amerikanischen Sanktionen im Banksektor praktisch lahmgelegt. Die internationalen Banken wollen aus Angst vor US-Strafen iranische Handelsprojekte nicht finanzieren. (sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Billy the Kid
12.05.2019 09:25registriert Februar 2016
Trumps "Angebot" ist einfach nur blanker Hohn.
Zuerst bricht man einen Wirtschaftskrieg vom Zaun und kündigt einen lange ausgehandelten Vertrag - obwohl sich die andere Seite an alle Punkte gehalten hat.
Dann droht der Aussenminister unverhohlen mit Krieg und nun besitzt Trump sogar noch die Frechheit so zu tun als läge es an der anderen Seite "Dialogbereitschaft" zu zeigen.
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Ueli der Knecht
12.05.2019 14:38registriert April 2017
Es macht ja auch wirklich null Sinn, mit jemandem zu verhandeln, bzw. einen Vertrag auszuhandeln, der schon mehrfach bewies, dass er gar keine Verträge einhalten will.

Mit jemandem, der sein Wort nicht halten kann, sollte man gar nicht erst reden. Das wäre reinste Zeitverschwendung.
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rodolofo
12.05.2019 09:34registriert Februar 2016
Wo er recht hat, hat er recht.
Mit Trump zu sprechen ist sinnlos.
Entweder will er seine Maximalforderungen durchdrücken, oder er lügt und wird später alles wieder auf den Kopf stellen und eingegangene Verträge kündigen mit dem Ziel, seine Maximalforderungen durchzudrücken...
Ich habe im Kleinen selber mit so einem widerlichen Typen zu tun und bin mit meinem Latein zu Ende.
Ich habe darum beschlossen, möglichst nichts mehr zu tun und nur noch das, was die Gerichte von mir verlangen. Und ich hoffe, dass der Richter nicht eine Art "Kavanough" ist.
Wenn es so wäre, dann Gute Nacht...
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