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US-Präsidentschaftswahlen: 7 Highlights aus der vierten Demokraten-Debatte

Alle gegen Warren – die 7 Highlights aus der vierten Demokraten-Debatte

16.10.2019, 05:3816.10.2019, 06:41
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In der Nacht auf Mittwoch traten die demokratischen Präsidentschaftskandidaten in Westerville im Bundesstaat Ohio zur vierten Fernsehdebatte an. Insgesamt zwölf Demokraten äusserten sich mit jeweils 75 Sekunden Redezeit zu wichtigen Themen und Fragen der Moderatoren. Mit von der Partie waren auch die beiden laut Umfragen aussichtsreichsten Kandidaten: Joe Biden und Elizabeth Warren.

Sen. Elizabeth Warren, D-Mass., left, entrepreneur Andrew Yang, center, and South Bend Mayor Pete Buttigieg talk during break in the Democratic presidential primary debate hosted by CNN/New York Times ...
Warren, Yang und Buttigieg kurz nach der Debatte. Bild: AP

Die Kandidaten sprachen über Themen wie das Impeachment von Donald Trump, die Lage in Syrien, die Gesundheitsvorsorge und die Besteuerung der Reichen. Besonders hervorgehoben haben sich Warren (mit der meisten Redezeit), Sanders (mit seiner Angriffslustigkeit) und Buttigieg (mit seinem souveränen Auftritt als jüngster Kandidat). Joe Biden hingegen machte nicht die beste Figur.

Alle gegen Warren

Mehrere gemässigte Demokraten kritisierten Warrens politische Pläne teils als zu weitgehend. Die Senatorin Amy Klobuchar etwa warf Warren vor, sie sage nicht klar, wie sie ihren Plan für eine Krankenversicherung für alle finanzieren wolle. Der aufstrebende Bürgermeister aus Indiana, Pete Buttigieg, beklagte ebenfalls, Warren reagiere hier ausweichend. Auch Biden kritisierte, sie bleibe hier vage.

Pete Buttigieg konfrontiert Warren.Video: YouTube/NowThis News

Die Senatorin Kamala Harris, der frühere Kongressabgeordnete Beto O'Rourke und die Abgeordnete aus Hawaii, Tulsi Gabbard, suchten bei anderen Themen ebenfalls die Konfrontation mit Warren. O'Rourke etwa warf ihr vor, sie sei zu sehr darauf bedacht, Mächtige in der Gesellschaft abzustrafen, anstatt den Schwachen auf die Beine zu helfen. Warren wehrte sich gegen die vielfachen Angriffe und dominierte die Debatte so mit Blick auf die Redeanteile.

Alle gegen Trump

In grosser Einigkeit haben die demokratischen Präsidentschaftsbewerber bei ihrer vierten Fernsehdebatte für ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump plädiert. Der frühere Vizepräsident Joe Biden wehrte sich gegen Vorwürfe in der Ukraine-Affäre.

«Der korrupteste Präsident in der Geschichte des Landes»

Joe Biden und der linke Senator Bernie Sanders nannten Donald Trump bei der Debatte im US-Bundesstaat Ohio den «korruptesten Präsidenten in der Geschichte des Landes».

Die Senatorin Kamala Harris kritisierte, Trump sei nicht nur korrupt, sondern zutiefst unpatriotisch. Die linke Senatorin Elizabeth Warren, die gemeinsam mit Biden unter den demokratischen Bewerbern in Umfragen an der Spitze liegt, beklagte, Trump habe wiederholt gegen Gesetze verstossen. Sie mahnte, es gehe um die Zukunft des Landes.

Joe Biden und die Ukraine-Affäre

Er wirft Bidens Sohn Hunter vor, dieser habe sich geschäftlich in der Ukraine auf unlautere Weise bereichert - durch einen hoch bezahlten Posten im Aufsichtsrat eines Energieunternehmens. Joe Biden beschuldigt er wiederum, dieser habe seine Position als US-Vizepräsident vor Jahren ausgenutzt, um seinen Sohn vor strafrechtlichen Ermittlungen in der Ukraine zu schützen. Biden bestreitet das vehement.

«Es geht hier um Trumps Korruption. Darauf sollten wir uns konzentrieren.»

Auch bei der TV-Debatte beteuerte Biden: «Mein Sohn hat nichts Unrechtes getan. Ich habe nichts Unrechtes getan.» Weiteren Nachfragen zu möglichen eigenen Verfehlungen in dem Fall wich er allerdings mehrfach aus und versuchte stattdessen, die Aufmerksamkeit auf Trump zu leiten: «Es geht hier um Trumps Korruption. Darauf sollten wir uns konzentrieren.»

Bidens Sohn Hunter hatte kurz vor der Fernsehdebatte allerdings eingeräumt, Fehler bei der Einschätzung seiner früheren beruflichen Tätigkeiten begangen zu haben.

Bernie Sanders ist zurück – und wie

Der US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hat nur zwei Wochen nach seinem Herzinfarkt in einer TV-Debatte einen energischen Auftritt hingelegt. «Ich bin gesund», sagte der 78-jährige Senator am Dienstagabend in der Debatte von zwölf Anwärtern bei den oppositionellen Demokraten auf die Kandidatur gegen Präsident Donald Trump.

Sanders zeigte sich sehr angriffsfreudig und nahm kein Blatt vor den Mund. Hier ein Video mit einigen energischen Momenten:

Warrens Seitenhieb gegen Biden

Warren sprach darüber, wie sie im Jahr 2008 eine Art Konsumentenschutz gegen Betrügereien von Banken einführen wollte und sie alle auslachten – die Demokratin setzte sich jedoch entgegen aller Erwartungen durch. Joe Biden liess es sich nicht nehmen, Warren darauf hinzuweisen, dass er sie damals stark unterstützt hat. Und was macht Warren? Sie bedankt sich bei Obama. Biden nimmt's mit Humor.

Dieser Moment von Biden und Sanders

Der ehemalige US-Vizepräsident sprach über Wladimir Putin und zeigte dabei auf Bernie Sanders. Letzterer regiert irritiert und es kommt daher zu einer freundschaftlichen Szene:

Dieser Satz von Castro

Als es um Donald Trump ging, kam Castro auch auf Syrien und die freigelassenen IS-Kämpfer zu sprechen und umschrieb eine fast schon ironische Situation mit diesen Worten:

"Dieser Präsident sperrt Kinder an der Grenze ein, während er IS-Kämpfer frei lässt"

(mim/sda/dpa/afp)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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washington
16.10.2019 06:27registriert Januar 2015
Schade, dass wir keinen Hybridpräsidenten haben können, welcher zu je gleichen Teilen aus Warren, Sanders, Harris, Buttigeg und Castro besteht. Eine Konsenspolitik bestehend aus deren Ideen und Konzepten wäre fuer die USA ein wichtiger und richtiger Schritt in eine zukunftsgerichtete Normalität. Biden nach heute Abend ist mehr als angezählt. Mal schauen ob er die nächsten Monate überlebt.
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Spooky
16.10.2019 06:43registriert November 2015
Wieso hat Watson "Alle gegen Trump"
zu "Alle gegen Warren" geändert?
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Garyx
16.10.2019 08:22registriert September 2019
Spannende Ausmarchung. Die Profile der Kandidaten werden immer schärfer. Die Warren gefällt mir sehr gut. Sie scheint die Ideen und die Energie für einen echten Wandel zu haben.
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