Polizei fasst verdächtigen Syrer in Leipzig

Polizei fasst verdächtigen Syrer in Leipzig

10.10.2016, 07:04

Die Polizei hat nach eigenen Angaben den mutmasslichen Anschlagsplaner von Chemnitz gefasst. Der 22-jährige Syrer sei in der Nacht in Leipzig festgenommen worden, teilte die Polizei in Sachsen am Montagmorgen über Twitter mit.

«Wir sind geschafft, aber überglücklich», hiess es. Weitere Angaben zur Festnahme wurden zunächst nicht gemacht. Von der Bundesanwaltschaft war zunächst keine Bestätigung zu erhalten.

«Spiegel Online» berichtete, der Gesuchte sei im Leipziger Stadtteil Paunsdorf festgenommen worden. Nach Informationen des «Spiegel» habe er nach Mitternacht zwei andere Syrer angesprochen, weil er bei ihnen wohnen wollte. Dies habe die Polizei erfahren, die ihn dann in der Wohnung der beiden festnahm.

Der Mann war wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags gesucht worden, nachdem am Samstag in einer Wohnung in Chemnitz mehrere hundert Gramm Sprengstoff gefunden worden waren. Er war einem Spezialeinsatzkommando knapp entwischt.

Berliner Flughäfen als Ziel

Nach Informationen von «Süddeutscher Zeitung», NDR und WDR fanden sich in der Chemnitzer Wohnung etwa 500 Gramm bereits gemischter Sprengstoff und etwa ein weiteres Kilo Chemikalien, die zum Bombenbau geeignet sind. Ausserdem stellte die Polizei Zünder sicher und Teile, die nach erster Bewertung zur Herstellung von Rohrbomben gedient haben könnten.

Dem Bericht zufolge stand der Syrer offenbar über das Internet in Verbindung mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auch über ein mögliches Ziel war anscheinend schon diskutiert worden - die Rede war von Berliner Flughäfen.

Bundesweit hatte die Polizei mit Hochdruck nach dem Verdächtigen gesucht. Die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen und Flughäfen wurde verschärft. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

Ermittlungen ausgeweitet

Am Sonntag hatte die Polizei die Ermittlungen auf einen zweiten Syrer ausgeweitet, den Mieter der gestürmten Wohnung, der am Samstag festgenommen worden war. Zwei weitere Verdächtige wurden wieder auf freien Fuss gesetzt.

Nach dem Bombenfund in Chemnitz hatte die Bundesanwaltschaft am Sonntag in Karlsruhe die Ermittlungen in dem Terrorfall übernommen. (sda/afp/dpa/reu)

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