Zum ersten Mal seit 2007 liegt die Leerwohnungsziffer in der Schweiz wieder über einem Prozent. Am Stichtag 1. Juni standen 45'748 oder 1,08 Prozent aller Wohnungen leer. Doch eine echte Entspannung sei das kaum, sagen Experten. Am Stichtag waren zwar 5740 Wohnungen mehr unbewohnt als noch im Vorjahr. Dies entspricht einem Plus von 14 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am Montag mitteilte.
Zu relativieren ist die 1-Prozent-Marke aber gemäss Mieterinnen- und Mieterverband MV. «Es handelt sich höchstens um eine ganz leichte Entspannung auf dem Wohnungsmarkt», sagte Michael Töngi, Generalsekretär des MV auf Anfrage. Die regionalen Unterschiede seien nach wie vor gross.
Mehr leere Wohnungen gab es in allen Grossregionen ausser in der Nordwestschweiz mit den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau. Der grösste Zuwachs wurde in der Genferseeregion festgestellt, gefolgt von Espace Mittelland (Bern, Freiburg, Solothurn, Neuenburg und Jura). Die höchste kantonale Leerwohnungsziffer gab es mit 2,25 Prozent im Kanton Jura, die tiefste in Basel-Stadt mit 0,23 Prozent. In allen Regionen standen oft 4-Zimmer-Wohnungen leer. (whr/sda)