Konterfrei von Niklaus von der Flüe prangt auf neuer Briefmarke

Konterfrei von Niklaus von der Flüe prangt auf neuer Briefmarke

18.01.2017, 12:08

Nach 1929 und 1937 kommt in der Schweiz zum dritten Mal eine Niklaus von der Flüe gewidmete Briefmarke in Umlauf. Anlass ist der 600. Geburtstag von Bruder Klaus, der in Flühli Ranft OW als Eremit lebte und als Mystiker und Mittler gefeiert wird.

Wie der Trägerverein 600 Jahre Niklaus von Flüe am Mittwoch mitteilte, hat die Sonderbriefmarke einen Frankaturwert von 1 Franken (A-Post-Briefe). Das vom Obwaldner Grafiker Markus Bucher geschaffene Wertzeichen ist ab dem 2. März erhältlich.

Niklaus von Flüe lebte von 1417 bis 1487. Der Bauer gehörte zeitweise zum höchsten Führungszirkel Obwaldens. Mit seiner Frau Dorothea Wyss hatte er zehn Kinder. Mit 50 Jahren entsagte er seinem bisherigen Leben, verliess die Familie und wurde Einsiedler in der Ranft bei Sachseln.

Freunde bauten ihm eine Kapelle und eine Klause. Diese ist noch heute eine wichtige Pilgerstätte. Von Flüe wird als Friedensstifter gefeiert und auch als Nationalheiliger bezeichnet. Er wurde 1649 selig und 1947 heilig gesprochen.

Politischer Ratgeber

Niklaus von Flüe hatte 1481 einen vermittelnden Einfluss, als es bei der Tagsatzung in Stans zu einem schweren Konflikt zwischen den Stadt- und Landkantonen kam («Stanser Verkommnis»). Bekannte, dem Einsiedler zugesprochene politische Ratschläge sind «Macht den Zaun nicht zu weit» oder «Mischt euch nicht in fremde Händel».

Obwalden misst dem 600. Geburtstag von Bruder Klaus grosse Bedeutung zu. Dem Trägerverein der Jubiläumsfeierlichkeiten gehören auch Vertreter des Kantons und der katholischen Kirche an.

Am 30. April findet in Obwalden auf dem Landenberg ein Staatsakt zum 600. Geburtstag von Bruder Klaus statt. Daran teilnehmen wird auch ein Bundesrat. Der Regierungsrat entschied, die Figur Niklaus von Flüe im Rahmen des Lehrplans 21 zum schulischen Pflichtstoff zu erklären.

Theater mit Visionen von Bruder Klaus

Als ein Höhepunkt des Gedenkjahres geplant ist das Theater «vo inna uisä» («von innen nach aussen»), das am Mittwoch in seinen Grundzügen vorgestellt wurde. Das als «Visionsgedenkspiel» bezeichnete Stück wurde von Paul Steinmann geschrieben und orientiert sich an Visionen des Mystikers.

Dargestellt würden mit Spielszenen, Projektionen, Musik und Gesang die äussere und innere Welt des Eremiten, teilten die Organisatoren mit. Es handle sich somit nicht um ein Historienstück, eine Biografie oder ein Festspiel. Der Weg von Bruder Klaus werde mit Texten von Zeitgenossen, Bildern, Klängen und Gesängen nachgegangen.

Das Stück wird in einem eigens erstellten Aufführungspavillon auf einer Wiese zwischen Sachseln und Flühli-Ranft mit Laienschauspielern aufgeführt. Regie führt Geri Dillier. Der Pavillon bietet 270 Zuschauern Platz, geplant sind zwischen dem 19. August und 30. September 41 Aufführungen. Erwartet werden 11'000 Besucher. (sda)

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