Rumänien will in den kommenden zwei Jahren umgerechnet 120 Millionen Franken zur besseren Integration der Roma bereitstellen. Die Regierung in Bukarest beschloss am Mittwoch eine Strategie bis 2020, um den Angehörigen der Minderheit den Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheit zu erleichtern.
Zudem sollen ihre Wohnbedingungen verbessert und die Diskriminierung bekämpft werden, unter der die Minderheit in Rumänien leidet. Armut und Arbeitslosigkeit unter den Roma liegen deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Der Plan sieht unter anderem vor, Sozialarbeiter in Schulen einzustellen, in denen mindestens 15 Prozent Roma sind, und für 120'000 Roma-Kinder ausserschulische Programme bereitzustellen. Die Regierung erklärte weiter, sie wolle Unternehmen Steuervorteile gewähren, die Roma einstellen, und den Bau von Sozialwohnungen für Roma fördern.
Laut dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF leben 35 Prozent der Roma-Kinder in dem südosteuropäischen Land unter der Armutsschwelle. 75 Prozent von ihnen brechen die Schule ohne Schulabschluss ab. Rumänien hat die grösste Roma-Minderheit Europas. Nach offiziellen Angaben leben 620'000 Roma im Land - Aktivisten gehen von zwei Millionen aus. (sda/afp)