11.06.2019, 04:2914.06.2019, 14:21
Eine 37-jährige Frau fuhr am vergangenen Pfingstsamstag nach einer Wanderung von Schwyz nach Luzern. Dabei wurde sie von einer 40-köpfigen Männergruppe, die in Arth-Goldau dazu stieg, belästigt.
Auf Facebook erzählte die Frau von ihren Erlebnissen. «Eine ca. 40-köpfige Horde angetrunkener Schweizer Männer in Festtagslaune (eine Guggenmusik in Zivil) stürmte den Wagen. Als mich die Männer entdeckt hatten, ging es sofort los mit der Belästigung und dem ‹unabsichtlichen› Betatschen und Blossstellen von mir – der einzigen ‹jungen› Frau im ganzen Wagen und dadurch offensichtlich gerade recht als Frischfleisch.» Gemäss 20 Minuten habe die Frau versucht, die Männer zu ignorieren, doch diese hätten nicht aufgehört sich auf Kosten der Luzernerin zu amüsieren.
Die Männer riefen ihr diverse Frauennamen nach und kommentierten jede Bewegung der 37-Jährigen. In ihrem Post auf Social Media verurteilte die Frau das Verhalten der Männer:
«Auch wenn es sich um eine lustige Guggenmusikgruppe auf Schulerreisli handelt, ist es nicht ok, irgendeine wildfremde Frau offensichtlich gegen ihren Willen auf solch dumm-sexistische und chauvinistische Form zu belästigen und zum Objekt der allgemeinen Erheiterung zu machen. Man kann sich den Aufschrei vorstellen, der durch die sittsame Schweizer Bevölkerung gehen würde, wenn es sich nicht um Schweizer Männer, sondern um solche mit dunklerem Teint und südlicherer Herkunft gehandelt hätte. Schande.»
Anmerkung der Redaktion: In einem User-Kommentar wurde eine Gruppierung aus Luzern mit Namen genannt. Da keinerlei Beweise für eine Beteiligung vorliegen, wurde er gelöscht.
(ohe)
Sexismus in den Medien
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Sexismus in den Medien
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Wann wird behaarte Haut gesellschaftlich akzeptiert?
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