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Gewerkschaften wollen streiken – Baumeisterverband warnt

Am 7. November gingen die Bauarbeiter in Freiburg auf die Strasse.
Am 7. November gingen die Bauarbeiter in Freiburg auf die Strasse.Bild: KEYSTONE/Peter Klaunzer

Gewerkschaften wollen streiken – Baumeisterverband warnt

Weil der Gesamtarbeitsvertrag des Bauhauptgewerbes Ende Jahr ausläuft, rufen die Gewerkschaften der Baubranche in der Schweiz seit Oktober zu Protesten auf. Am Freitag ist auch in Bern ein Protest geplant. Der Berner Baumeisterverband rechnet mit blockierten Baustellen.
11.11.2022, 04:4711.11.2022, 04:47
Raphael Willen / ch media
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Der sogenannte Landesmantelvertrag des Bauhauptgewerbes läuft Ende Jahr aus. Laut der Gewerkschaft Unia laufen die Verhandlungen seit Februar, eine Lösung sei bisher aber nicht in Sicht. Einzelne Baumeister würden längere Arbeitstage, weniger Rechte und Lohnkürzungen durchsetzen wollen, wie Unia auf ihrer Webseite schreibt.

Aus diesem Grund gehen die Bauarbeiter seit Oktober dieses Jahres in verschiedenen Städten der Schweiz auf die Strasse, um zu protestieren. Am Freitag sind Proteste in Bern, Zürich, der Ostschweiz und der Zentralschweiz geplant.

Behinderungen befürchtet

Adrian Meer, Präsident des Kantonal-Bernischen Baumeisterverbands, rechnet mit Behinderungen auf Baustellen. «Wir befürchten, dass Baustellen blockiert werden könnten und Mitarbeitenden der Zutritt zu Baustellen verwehrt wird. Dadurch würde der Betrieb gestört und die im Landesmantelvertrag verankerte Friedenspflicht verletzt werden.» Einzelne Firmen würden erwägen, Baustellen zu schliessen, weiss Meer.

Die Proteste überraschen Meer nicht. «Die Gewerkschaften haben schon andere Male in der Vergangenheit mit Halb- oder Unwahrheiten mediale Aufmerksamkeit erregt und solche Aktionen durchgeführt.»

Einhalten der Friedenspflicht wichtig

Der Präsident des Berner Baumeisterverbands hat Angst, dass die Friedenspflicht «mit Füssen getreten wird». Zudem sagt er: «Wenn das Interesse da ist, einen neuen Vertrag zu vereinbaren, sollte der aktuell geltende zumindest eingehalten werden.»

Mitarbeitende, die an den Protesten teilnähmen, hätten keine Konsequenzen zu befürchten, meint Meer. «Das gehört zur freien Meinungsäusserung eines Mitarbeitenden.» Und er betont: «Wir brauchen ja Leute, die in den Gewerkschaften organisiert sind.» Die Verhandlungen würden im gleichen Rahmen weitergeführt, erklärt Meer.

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