Bei einem Waldspaziergang im süddeutschen Waldshut-Tiengen hat ein Mann eine zerstückelte Leiche entdeckt. Es handle sich um den Torso einer erwachsenen Frau, teilte die Polizei am Montag mit. Kopf und Gliedmassen fehlten.
Der Spaziergänger war wegen des Verwesungsgeruchs auf den Sack aufmerksam geworden. Die Polizei bildete eine Sonderkommission, der den Angaben zufolge zunächst 21 Beamte angehörten. Die Identität der Frau sowie die Todesursache seien noch unklar, sagte der Sprecher. Wie lange der Sack mit der toten Frau in der Böschung der Kreisstrasse lag, war zunächst unklar. Die Verwesung der Leiche deute auf mehrere Wochen hin, hiess es.
Nach dem Fund der Leiche hatte die Polizei die Umgebung abgesucht, dabei waren auch Suchhunde eingesetzt worden. Der Sack lag den Angaben zufolge wenige Meter von der Strasse entfernt an der Einmündung in einen Waldweg.
«Wir stehen am Anfang unserer Ermittlungen», sagte Polizeisprecher Paul Wissler. Die Ermittler seien bei ihrer Arbeit auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen. Untersucht würden nun zunächst Vermisstenfälle.
Die Polizei arbeite dabei eng mit den Behörden in der Schweiz zusammen, denn der Fundort der Leiche liegt nur wenige Kilometer von der deutsch-schweizerischen Grenze entfernt. In direkter Nähe ist zudem eine Bundesstrasse, die als schnelle Route den Schwarzwald mit dem Hochrhein und der Schweiz verbindet.
Zerstückelte Leichen gehören für die Polizei zu den ungewöhnlichen Kriminalfällen. Ermittelt werden müsse, ob die Frau getötet wurde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gab es eine natürliche Todesursache, so laute der Verdacht auf Störung der Totenruhe, im Volksmund Leichenschändung. Gewissheit soll nun die Obduktion der Leiche bringen. Diese ist nach dem Fund der Leiche angeordnet worden. (whr/sda/dpa)