Digital

Kanye West kauft umstrittene Hass-Plattform Parler

FILE - Kanye West arrives at the Vanity Fair Oscar Party on Feb. 9, 2020, in Beverly Hills, Calif. The rapper formerly known as Kanye West is offering to buy right-wing friendly social network Parler  ...
Kanye West will rechtslastigen Twitter-Rivalen Parler übernehmen.Bild: keystone

Kanye West kauft umstrittene Hass-Plattform Parler

Kanye West will die von Trump-Fanatikern und rechten Verschwörungserzählern genutzte Social-Media-Plattform Parler kaufen. Dort will der Musiker auch konservativen Stimmen eine Heimat zur freien Meinungsäusserung bieten.
17.10.2022, 16:2717.10.2022, 16:36
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Der US-amerikanische Rapper Kanye «Ye» West will die Internetplattform «Parler» kaufen. Das bestätigte das Unternehmen in einer Mitteilung. Die Webseite, die sich als «weltweiter Vorreiter für völlig freie Meinungsäusserung» sieht, befindet sich derzeit in Verhandlungen mit dem US-Star.

«In einer Welt, in der konservative Meinungen als kontrovers angesehen werden, müssen wir sicherstellen, dass wir frei unsere Meinung äussern dürfen», begründet Ye seine Absichten, die Onlineplattform zu kaufen.

«Ye ist durch Musik und Bekleidung zum reichsten schwarzen Mann der Geschichte geworden und ergreift jetzt eine mutige Position im Kampf gegen die Zensur von Big Tech», schreibt Parler über die Kaufabsichten des Rappers auf seiner Webseite.

Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt, die Verhandlungen scheinen aber weit fortgeschritten. Wie das US-Magazin Engadget berichtet, soll die Übernahme noch im aktuell vierten Quartal 2022 vollzogen werden.

West wurde auf sozialen Netzwerken gesperrt

Bereits vor über einer Woche ist der Musiker und Unternehmer auf mehreren Plattformen gesperrt worden, darunter auf Instagram und dem Kurznachrichtendienst Twitter. Als Grund für die Sperrung wurde ein Verstoss gegen die Unternehmensrichtlinien genannt, denn West habe über seine Konten antisemitische Ressentiments verbreitet. Dies legte zumindest ein Bericht des US-Nachrichtensenders CNN nahe.

In einem Beitrag, den West auf sozialen Netzwerken geteilt hatte, warf er dem US-Rapper Sean «Diddy» Combs vor, von schattenhaften jüdischen Menschen kontrolliert zu werden. Daraufhin stufte das American Jewish Committee seine Aussage als «antijüdisch» ein, da sich die Aussage eines klassisch antisemitischen Motivs bedienen würde.

Was ist Parler?

Parler ist eine soziale Plattform für Mikroblogging und seit 2018 online. Schätzungsweise 20 Millionen Menschen (Stand: Anfang 2020) nutzen den Dienst weltweit, die meisten davon in den Vereinigten Staaten. Zu den prominentesten Nutzern von Parler gehören unter anderem Eric und Ivanka Trump, bekannte Republikaner wie Ted Cruz und Rudy Giuliani, aber auch internationale Politiker wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro.

«Parler» ist im Januar 2021 während der Erstürmung des Kapitols in Verruf geraten. Über die Plattform sollen sich Rechte zum Sturm verabredet haben, um so die Wahl Joe Bidens zum neuen US-Präsidenten zu verhindern.

Auch wird die Plattform dafür kritisiert, nur wenig gegen hetzerische, rassistische und antisemitische Beiträge und Nutzer zu unternehmen. Viele Vertreter der rechten Szene in den USA, die bereits auf anderen Plattformen wie Facebook und Twitter gesperrt wurden, nutzen Parler für die Kommunikation mit ihren Anhängern.

Verwendete Quellen:

(t-online/ARG)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Hamstern, prügeln und Schlange stehen – die Benzin-Krise in Frankreich
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lil'Ecko
17.10.2022 17:53registriert April 2015
Wieso schenkt Ihr diesem Yeppen soviel Aufmerksamkeit, der gefühlte 10 Artikel für ihn in den letzten Tagen ...
733
Melden
Zum Kommentar
15
Musk soll trotz Massenkündigung bei Tesla zig Milliarden erhalten – und sie heisst es gut
14'000 Menschen stehen beim US-Elektroautobauer vor der Kündigung. Der zweistellige Milliarden-Bonus für den Chef sei aber eine Frage von «Fairness und Respekt», sagt die Chefin des Tesla-Verwaltungsrates. Das Problem: Sie ist alles andere als unvoreingenommen.

Tesla will seine Aktionäre erneut über milliardenschweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde.

Zur Story