Ja, Apple killt iTunes – aber in diesem Beitrag gehts um wichtigere Dinge ... Bild: EPA
Mit dem neuen mobilen Betriebssystem iOS 13, respektive iPadOS, lanciert Apple zahlreiche Verbesserungen. Hier eine Best-of-Auswahl.
Am Montagabend hat Apple sein neues mobiles Betriebssystem und die besten Features vorgestellt. Im Trubel gingen gewisse Verbesserungen fast ein bisschen unter.
Dieser Beitrag liefert eine persönliche Einschätzung des watson-Redaktors zu einigen der besten neuen Funktionen, und dazu die Info, obs bei Android Vergleichbares gibt.
Mit iOS 13 erhält die Nachrichten-App (iMessage) Profilbilder im WhatsApp- und Facebook-Messenger-Stil. Und dazu Anzeigenamen, mit denen die User den gewünschten Namen und ihr Foto mit anderen iMessage-Nutzern teilen können.
In den Einstellungen lässt sich das Teilen persönlicher Daten freischalten. screenshot: youtube
Und die abhörsichere, Ende-zu-Ende-verschlüsselte Plattform wird mit weiteren munteren Features aufgepeppt.
Gibts das bei Android? ❌ Jein.
Googles hat schon viel mit Chat-Diensten experimentiert. Doch den Durchbruch geschafft hat keiner. WhatsApp und Facebook Messenger sind plattformübergreifend – und problematisch, weil sie einer Datenkrake gehören.
Sieht nicht nur cool aus und ist je nach Tageslicht sehr angenehm für die Augen. Der neue Anzeigemodus, der manuell oder automatisch aktiviert werden kann, schont bei Geräten mit OLED-Display den Akku. Er ist also speziell für das iPhone X und neuer eine starke Verbesserung.
😎😎😎😎😎😎 (6 von 6)
Video: YouTube/Brandon Butch
Gibts das bei Android? Check. ✅
Beim grossen Konkurrenten kennt man den Dark Mode schon länger. Seit Android 9 Pie ist der Augenschoner in die System-Software von Google integriert.
Apps starten doppelt so schnell als bisher, und die automatische Gesichtserkennung, Face ID, sei 30 Prozent schneller, hiess es an der offiziellen Vorstellung von iOS 13.
App-Downloads sind laut Ankündigung 50 Prozent kleiner, Updates sogar 60 Prozent. Dadurch sind App-Store-Downloads seltener vom 200-Megabyte-Limit betroffen.
Was die Versprechungen im Alltag taugen, wird sich zeigen. Und vor allem auch, wie ältere iOS-Geräte profitieren.
Sicher ist: Schon mit iOS 12 im letzten Jahr versprach Apple eine verbesserte Performance und hielt Wort.
😎😎😎😎😎😎 (6 von 6)
Und bei Android? ✅
Auch Google hat mit dem 2018 veröffentlichten Android 9 Pie eine verbesserte Performance versprochen. Noch ist das Update allerdings für viele Geräte nicht verfügbar. Eine alphabetische Liste gibts hier bei connect.de. Von der neusten Betriebssystem-Generation, Android 10 Q, können viele User nur träumen. Da siehts noch zappenduster aus ...
Ja, natürlich: Es ist ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein grosser für iPhone-User. Neu lassen sich selber erstellte (oder importierte) Videos um die eigene Achse drehen. Und man kann sie einfach verkleinern, wie im folgenden Hands-on-Video zur erste Beta-Version zu sehen ist.
👍👍👍👍👍👍 (6 von 6)
Video: YouTube/EverythingApplePro
Und bei Android? ✅
Fotografieren und Filmen ist für die meisten User unverzichtbar. Bei der Leistungsfähigkeit der Kameras ist Apple ins Hintertreffen geraten im Vergleich mit einigen der grössten Android-Rivalen. Insbesondere Google (Nachtmodus und Porträts), Huawei und Honor (Nachtmodus und Zoom) sowie Samsung (Videomodus) haben zum Marktführer im Premium-Segment aufgeschlossen oder ihn überflügelt.
«Swipe to type» heisst das Feature auf Englisch und ist definitiv keine Apple-Erfindung. Die 2011 lancierte, revolutionäre Eingabemethode ermöglicht es, durch das Bewegen des Fingers quer über die virtuelle Tastatur zu schreiben, inklusive automatischem Einfügen von Satzzeichen.
Apple hat sich lange gesträubt, dafür sprangen Dritt-Anbieter von Swipe-Tastaturen in die Bresche. Doch in Zukunft gibts das Feature mit iOS 13 vorinstalliert für alle User.
😎😎😎😎😎 (Prädikat: sehr praktisch für Viel- und Schnellschreiber, nach einer Umgewöhnungsphase)
Und bei Android? ✅
Swipe to type ist für Androiden ein alter Hut! Alternative Keyboards kennt man seit Jahren, als System-Funktion wurde die Wisch-Tastaturbedienung mit Android 4.2 eingeführt.
quelle: apple.com
👍👍👍 (3 von 6)
Mit iOS 13 sind iPad-Nutzer in der Lage, auf externen SD-Speicher-Karten und USB-Sticks gespeicherte Dokumente in die «Dateien»-App zu importieren. Fragt sich nur, warum Apple so lange gewartet hat mit diesem für viele User eigentlich unverzichtbaren Feature!? 🤬
Das iPad Pro (2018) mit USB-C-Schnittstelle: Da steckt man den Speicherstick ein. screenshot: youtube
Gibts für Android? ✅
Bei Google lacht man sich scheckig über die «Neuerung». 😂Den bequemen und raschen Datei-Transfer über USB-Anschlüsse kennen Android-User seit je her.
Die neue «Find my»-App kombiniert die bisherigen Apple-Apps «Mein iPhone suchen» und «Freunde».
Man kann damit verlorene oder gestohlene iPhones, iPads, iPods (Touch) und auch Mac-Computer aufspüren. Neuerdings selbst dann, wenn das Gerät im Flugmodus ist, respektive wenn es sich im Stand-by-Modus befindet.
Möglich ist dies dank eines verschlüsselten Bluetooth-Signals, einem sogenannten «Beacon» (Leuchtfeuer), das automatisch von dem verlorenen Gerät ausgesendet wird.
Es muss sich lediglich ein anderes Apple-Gerät in Bluetooth-Reichweite befinden, das mit dem Internet verbunden ist. Das kann ein Apple-Gerät eines völlig Fremden sein.
Nun wird ein Ad-hoc-Mesh-Netzwerk aufgebaut, wobei die Privatsphäre gewährleistet bleibe, da die Signale abhörsicher übertragen werden. Rückschlüsse auf den Besitzer, respektive ein einzelnes Gerät seien nicht möglich.
... über Memojis verlieren wir keine weiteren Worte. Es geht weiter mit «Find my» ... Bild: EPA
Es sei alles anonym und Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Niemand, auch Apple nicht, kenne das Gerät, das die Standortdaten mitteilt. Und weil die Übertragung im Hintergrund erfolgt, mit wenigen Bits, die sich an bestehenden Netzwerkverkehr anhängen, brauche man sich auch keine Sorgen um Akkulaufzeit oder mobilen Datenverbrauch zu machen.
Die Ortungsdaten lassen schliesslich über iCloud in der Kartenansicht von «Find my» anzeigen, so dass der rechtmässige Besitzer sein verlorenes Gerät wiederfinden kann.
Und für Android? ❌ Da gibts das nicht, man kann hier also tatsächlich von einer Apple-Innovation sprechen.
quelle: apple.com
👍👍👍👍👍
Sehr praktisch, aber das ist keine sichere Verhütungsmethode!!!
Gibts das bei Android? 😳 Entzieht sich der Kenntnis des Autors. Bitte Feedback via Kommentarfunktion.
Praktisch war es ja, sich mit dem Google- oder Facebook-Profil bei fremden Online-Diensten anzumelden, statt sich jedesmal mühsam mit Benutzernamen und neuem Passwort zu registrieren. Doch gab es immer wieder Sicherheits- und Datenschutzprobleme, etwa weil Anbieter von Dritt-Apps Zugang zu sensiblen Informationen erhielten. Doch will Apple definitiv Schluss machen, und zwar dank des neuen sicheren Login-Verfahrens. Der Name: «Anmelden mit Apple».
quelle: apple.com
bild: apple
Selbst in Fällen, in denen Entwickler nach einem Namen und einer E-Mail-Adresse fragen, erhalten iOS-13-Nutzer die Möglichkeit, ihre Mailadresse privat zu halten und stattdessen eine einmalige zufällige E-Mail-Adresse zu verwenden.
Apple versichert, mit den User-Daten und deren Aktivitäten in Apps würden keine Profile erstellt. Für höchste Sicherheit sorgen auch – je nach Gerät – die Gesichtserkennung Face ID oder Touch ID, um sich zu authentifizieren. Zudem sei eine Zwei-Faktor-Authentifizierung integriert.
Gibts das für Android? ❌Nope.
Eine neue Audiofreigabe für die AirPods mache es einfach, gemeinsam mit einem Freund einen Film anzusehen oder einen Song zu teilen. Man müsse einfach nur ein zweites Paar der kabellosen Bluetooth-Ohrstöpsel in die Nähe des iPhones oder iPads halten, verspricht Apple.
screenshot: twitter
PS: Gibts nicht für Android. ❌
War das schon alles? Aber nein ...
Der folgende Trick gehört schon länger zur raffinierten Kommunikations- und Marketing-Strategie der Kalifornier: Während einer Keynote wird für wenige Sekunden etwas eingeblendet, um die Berichterstattung anzuheizen.
Am Montagabend wars zur Eröffnung der WWDC 2019 wieder so weit: Während Software-Chef Craig Federighi auf der Bühne plapperte, wurde hinter ihm eine «Slide» mit über 65 neuen Features und Funktionen von iOS 13 gezeigt.
Federighi, links im Bild, und dahinter ein Feature-Teppich ... Bild: EPA
Ein US-Tech-Blog hat verdankenswerterweise alles aufgeschrieben. Die Liste mit über 65 weiteren neuen Funktionen und Verbesserungen gibts hier bei 9to5mac.com.
Ich führe den grundlegend überarbeiteten und massiv verbesserten Kartendienst nicht in meiner Best-of-Auswahl, weil vorläufig nur USA-Reisende davon profitieren werden.
Das verbesserte Kartenmaterial und die neue «Look Around»-Funktion, die fotorealistische Strassenansichten bietet, werden hierzulande noch lange nicht verfügbar sein.
Video: YouTube/Engadget
Tatsache ist: Mit iOS 13 erfüllt Apple viele lang gehegte User- und Entwickler-Wünsche. Andere Funktionen, die sehr praktisch wären, lassen weiterhin auf sich warten:
Im Herbst. Wohl kurz nach der Präsentation der nächsten iPhone-Generation, voraussichtlich im September.
Eine erste Public-Beta-Version wird laut Ankündigung bereits im Juli veröffentlicht. Experimentierfreudige User können die neuen Features bereits dann ausprobieren.
Die erste Beta-Version für Entwickler ist ja bereits verfügbar. Wer sich bei Apple registriert und bezahlt, kann die noch unfertige neue iPhone- und iPad-Software installieren.
Zu empfehlen ist das allerdings nur Nerds und hartgesottenen Fans, zudem sollte man solche Test-Software, die Fehler aufweist, höchstens auf einem Zweitgerät installieren.
Im Juli wird Apple gemäss Ankündigung die erste sogenannte «Public Beta» veröffentlichen. Das ist dann ebenfalls eine noch nicht fertige Version von iOS 13, bei der aber schon weitere Fehler und Unstimmigkeiten ausgemerzt sein werden. Wer nicht bis im Herbst warten mag, kann zugreifen.
iOS 13 läuft auf folgenden iPhones:
Und iPadOS ist verfügbar für:
Was ist dein Lieblings-Feature bei iOS 13? Und was müsste Apple unbedingt (auch) noch von Android kopieren?