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Apple beugt sich dem Druck von Aktivisten: Zwei giftige Chemikalien verschwinden aus den iPhone-Fabriken

Apple-Handy von innen: Produktion künftig ohne giftige Chemikalien. 
Apple-Handy von innen: Produktion künftig ohne giftige Chemikalien. bild: tech.sina
Das iPhone wird grüner

Apple beugt sich dem Druck von Aktivisten: Zwei giftige Chemikalien verschwinden aus den iPhone-Fabriken

Apple will die giftigen Chemikalien Benzol und N-Hexan aus seinen Zuliefererfabriken in China verbannen – und in Zukunft «grünere Chemikalien» verwenden. 
14.08.2014, 10:3014.08.2014, 14:21
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Apple will bei der Herstellung von iPhones und iPads in Zukunft auf den Einsatz der giftigen Chemikalien N-Hexan und Benzol verzichten. Das meldet die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf die Managerin Lisa Jackson, die bei Apple für Umweltinitiativen verantwortlich ist. 

Apple steht schon länger wegen der Arbeitsbedingungen bei seinen chinesischen Zulieferern unter Druck. Bereits 2010 gab es Berichte über vergiftete Arbeiter bei einem iPhone-Produzenten. Chinesen, die mit N-Hexan hantieren mussten, klagten über Taubheitsgefühl in den Händen, geschwollene Füsse, Müdigkeit und Erschöpfung. Benzol steht im Verdacht, Leukämie auszulösen. 

Die Aktionsgruppen China Labour Watch und Green America hatten deshalb vor fünf Monaten eine Petition eingereicht, um die Verwendung der Chemikalien zu stoppen. Sie hatten mehr als 23'000 Unterschriften gesammelt. 

Vier von 22 Apple-Fabriken verwenden die Chemikalien

Eine Untersuchung von Apple ergab, dass in vier von 22 Fabriken, in denen iPhones, iPads und andere Produkte der Firma hergestellt werden, Benzol und N-Hexan eingesetzt werden. Die Mengen seien aber «im Rahmen der Sicherheitsvorgaben», sagte Apple laut AP. Man habe vier Monate lang alle 22 Fabriken untersucht und keine Beweise gefunden, dass die rund 500'000 Arbeiter dort gefährdet seien. Dennoch sollen Benzol und N-Hexan nun bei den Herstellungsprozessen verboten werden. 

Jetzt auf

N-Hexan wird vor allem bei der Produktion von Touchscreens eingesetzt. Es verdunstet schneller als Alkohol und beschleunigt somit die Reinigung von Bildschirmen und damit die Produktion. 

Lisa Jackson, die bei Apple für Umweltfragen zuständig ist, sagte der Nachrichtenagentur, man nehme die Sorgen der Aktivisten ernst und wolle in Zukunft «grünere Chemikalien» benutzen. Von der neuen Regelung sollen nicht nur Arbeiter in China, sondern auch Mitarbeiter in vier Fabriken in Brasilien, Irland und den USA profitieren. 

«Das ist ein guter erster Schritt», sagte Elizabeth O'Connell von der Umweltschutzgruppe Green America. Sie hoffe, dass bald noch mehr gefährliche Chemikalien aus den Fabriken verbannt werden. (vet/ap)

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