Digital
Datenschutz

«Beliebte Zeiten»: Google zeigt jetzt live, wo es wie viele Menschen hat

Google zeigt nun live, wo es wann wie viele Menschen hat und wie viel Zeit sie erfahrungsgemäss in diesen Restaurants, Cafés oder Läden verbringen.
Google zeigt nun live, wo es wann wie viele Menschen hat und wie viel Zeit sie erfahrungsgemäss in diesen Restaurants, Cafés oder Läden verbringen.

Google zeigt dir jetzt in Echtzeit, ob das Lieblings-Restaurant gerade voll ist

Wie stark besucht ist das Einkaufszentrum, wie voll ist es im Café um die Ecke? Googles Funktion «Beliebte Zeiten» zeigt nun live, wie viel an bestimmten Orten los ist. Die Daten liefern die Nutzer.
22.11.2016, 12:42
Mehr «Digital»

Bislang zeigte Google mithilfe eines Stosszeitendiagramms, wann Restaurants, Läden, Flughäfen oder Bahnhöfe erfahrungsgemäss weniger gut oder besser besucht sind. So konnte man ungefähr abschätzen, zu welchen Zeiten man welche Orte besuchen oder eben meiden sollte.

Die Funktion nennt sich «Beliebte Zeiten» und erscheint automatisch als Zusatzinformation auf Google Maps und in den Google-Suchergebnissen, wenn man zum Beispiel nach dem Namen eines Restaurants sucht.

Nun hat Google die Funktion aufgemotzt und zeigt in Echtzeit an, ob sich gerade viele oder wenig Menschen an einem öffentlichen Ort befinden. So lässt sich noch besser abschätzen, ob sich ein Besuch im Lieblings-Café um die Ecke lohnt oder ob man zum Shoppen mehr Zeit einplanen sollte, da das Einkaufszentrum völlig überlaufen ist.

Live-Daten zum Basler Hauptbahnhof

Am Morgen und am Abend hat es an einem Wochentag in der Regel am meisten Menschen im Bahnhof Basel SBB.
Am Morgen und am Abend hat es an einem Wochentag in der Regel am meisten Menschen im Bahnhof Basel SBB.

Live Daten zu einem Café in Zürich

Ein Café in Zürich: Wer hier gemütlich einen Kaffee trinken möchte, sollte vor 12 Uhr dort sein.
Ein Café in Zürich: Wer hier gemütlich einen Kaffee trinken möchte, sollte vor 12 Uhr dort sein.

Die Daten sammelt Google, wie immer, direkt von den Nutzern. «Stosszeiten und Besuchsdauer werden mithilfe von aggregierten und anonymisierten Daten von Nutzern berechnet, die den Google Standortverlauf aktiviert haben», schreibt der Konzern. Ist der Standortverlauf aktiviert, verfolgt Google auf Schritt und Tritt, wo man sich gerade befindet. Wenn an einem Standort genügend Besuche registriert werden, würden für das entsprechende Restaurant Stosszeiten und die übliche Besuchsdauer angezeigt.

Das persönliche Bewegungsprofil: Auf Google Maps kann man seine Bewegungen der letzten Tage, Wochen und Monate in einer Animation verfolgen, wenn man die Funktion «Standortverlauf» aktiviert hat.
Das persönliche Bewegungsprofil: Auf Google Maps kann man seine Bewegungen der letzten Tage, Wochen und Monate in einer Animation verfolgen, wenn man die Funktion «Standortverlauf» aktiviert hat.

Googles «Beliebte-Zeiten»-Funktion kann man praktisch finden, aber auch bedenklich.

Wer möchte, kann verhindern, dass sein Smartphone Informationen für «Beliebte Zeiten» liefert.

  • Unter Android lässt sich über die Standort-Einstellungen des Geräts nachschauen, ob der «Google-Standortverlauf» deaktiviert ist, sprich: ob keine entsprechenden Standort-Daten übertragen werden: Einstellungen --> Google --> Standort
  • Unter iOS findet man die Option in der Google-Such-App, unter Einstellungen --> Datenschutz --> Standortverlauf.
  • Über den Browser lässt sich die Standortfreigabe hier ein- oder ausschalten.
«Beliebte Zeiten»: Nützlich oder bedenklich?

(oli)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Russische Elitehacker greifen deutsche Parteien an – aus Gründen
Die Hackergruppe «Cozy Bear» mit Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst hat es offenbar auf die deutsche Politik abgesehen. Sie verschickten eine Schadsoftware per Mail.

Mehrere Parteien in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge Ziel einer grossangelegten russischen Cyberattacke geworden. Laut einer am Freitag dem «Spiegel» vorliegenden Analyse der US-Sicherheitsfirma Mandiant versuchte die vom Kreml gesteuerte Hacker-Gruppierung «Cozy Bear», mehrere deutsche Parteien mit Schadsoftware anzugreifen.

Zur Story