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Die Sorge um Familienangehörige und Freunde gehört zu den schlimmen Folgen jeder Katastrophe. Sei dies ein Erdbeben, ein AKW-Unglück oder eine Bombenexplosion.
Während es für die Betroffenen im Krisengebiet ums Überleben und Reorganisieren geht, suchen die ihnen nahestehenden Menschen nach Informationen und hoffen auf Lebenszeichen.
In solch dramatischen Situationen kann Facebook mit dem «Safety Check» wertvolle Hilfe leisten, wie die Ereignisse in Paris zeigen.
Erstmals ist der Dienst, der für Naturkatastrophen entwickelt wurde, nach einem terroristischen Anschlag eingesetzt worden. In Paris erhielten alle Facebook-Nutzer im Umkreis von circa 20 Kilometern eine Mitteilung: Sie konnten den Safety Check nutzen, um ihren Freunden mit einem Klick mitzuteilen, dass es ihnen gut ginge.
Mit beachtlichem Erfolg: Mehr als 5 Millionen Menschen haben den Safety Check bis Sonntag genutzt und über das weltgrösste Online-Netzwerk 360 Millionen Nachrichten verschickt.
Der kostenlose Online-Dienst ermöglicht Facebook-Nutzern, Angehörige und Freunde wissen zu lassen, dass man (nach einer Katastrophe) wohlauf ist, respektive sich in Sicherheit befindet.
Registrierte Facebook-Mitglieder.
Generell gilt: Safety Check steht jeweils nur dann zur Verfügung, wenn der Dienst nach Bekanntwerden einer Katastrophe von der Facebook-Firmenzentrale (für eine begrenzte Zeit) aktiviert wird. Nach welchen Kriterien Facebook entscheidet, ist nicht bekannt.
Der Safety Check ist bewusst einfach gehalten, so dass der Dienst auch mit einfachen Handys genutzt werden kann. Diese sogenannten Feature Phones sind vor allem in Entwicklungsländern noch weit verbreitet.
Zunächst einmal muss die Facebook-App auf dem Smartphone installiert sein. Denn nur so sind Push-Nachrichten möglich.
Abgesehen davon muss man nicht aktiv werden: Wenn man sich in dem Katastrophengebiet befindet, fragt Facebook via Direktmitteilung an, ob alles in Ordnung sei.
Bestätigt man die Anfrage, indem man den «Ich bin in Sicherheit»-Button drückt, erhalten alle Facebook-Freunde eine entsprechende Push-Nachricht. Man kann aber auch andere User als «sicher» markieren, wenn man herausgefunden hat, dass es ihnen gut geht.
Falls man von Facebook irrtümlich in einer Katastrophenzone lokalisiert wird, kann man auch die Option «Ich befinde mich nicht in dem Gebiet» anklicken.
Auf einer speziellen Facebook-Seite werden alle Kontakte angezeigt, die sich in dem betroffenen Gebiet aufhalten. Facebook findet dies über die Ortungsfunktion des Smartphones (oder eines anderen Mobilgeräts) heraus, beziehungsweise über die verwendete IP-Adresse. Berücksichtigt werden auch Ortsangaben der Nutzer.
Ja, das ginge natürlich auch. Der Safety Check von Facebook ermöglicht aber, Angehörige und Freunde auf schnellstem Weg zu erreichen.
Die moderne Technik: Ohne funktionierende Internetverbindung ist das Facebook-Tool weitgehend nutzlos.
Safety Check kann nicht genutzt werden, wenn die Mobilfunknetze wegen Überlastung vorübergehend zusammenbrechen. Dies kann in einer Stadt wie Paris durchaus passieren, wenn auf relativ kleiner Fläche gleichzeitig sehr viele Menschen zum Handy greifen.
Abgesehen davon muss man bei Facebook registriert sein. Man willigt also ein, dem weltgrössten Social-Media-Konzern höchstpersönliche Dinge preiszugeben, wie etwa den genauen Standort.
Nicht zu 100 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Es handelt sich bei der «Ich bin sicher»-Meldung nur um eine Momentaufnahme.
Der Safety Check müsse noch verbessert werden, schreibt ein Facebook-Manager in diesem Blog-Beitrag. Dies gelte insbesondere für Krisensituationen, die andauern, also kein klares Ende haben.
Offiziell lanciert wurde der Safety Check im Oktober 2014.
Die Idee geht auf das von Facebook-Ingenieuren entwickelte Disaster Message Board zurück, das um 2011 in Japan lanciert wurde. Nach dem Erdbeben und dem verheerenden Tsunami zeigte sich, dass viele Menschen via Facebook nach Angehörigen und Hilfe suchten.
Vor den jüngsten terroristischen Anschlägen in Paris kam der Safety Check fünf Mal bei Erdbeben und Tsunamis zum Einsatz, zuletzt bei einem schweren Erdbeben in Afghanistan Ende Oktober.
In Zukunft könnte der Dienst aber noch häufiger angeboten werden, wie der Facebook-Chef via Facebook mitteilte.
Facebook reagiert mit der Ankündigung auch auf Kritik aus dem Netz. So zeigen sich Blogger verwundert darüber, dass der Safety Check nicht schon bei den Bombenanschlägen in Beirut aktiviert wurde.
Google kann mit dem Person Finder ebenfalls ein Online-Tool anbieten, um zwischen Angehörigen und Opfern einer Katastrophe zu vermitteln. Zuletzt wurde der Dienst Ende Oktober nach dem massiven Erdbeben in Afghanistan aktiviert.
via Techcrunch