Am Montagabend erfasste ein Feuer die Kathedrale Notre-Dame in Paris. Den Einsatzkräften gelang es zwar den Brand zu löschen, doch Teile der Kathedrale sind zerstört, darunter das Dach, Teile der Innenräume und der ikonische Spitzturm.
Wann wieder Besucher in die Kathedrale gelassen werden, ist unklar. Vor dem Brand kamen rund 12 Millionen Besucher pro Jahr. Doch Notre-Dame kann auch im virtuellen Raum besucht werden. Beispielsweise im Spiel «Assassin's Creed Unity» vom Spielekonzern Ubisoft. Das Bauwerk wurde in dem Game von 2014 besonders detailgetreu virtuell nachgebaut.
I don't know if this is insensitive, but I decided to relaunch AC Unity and visit the Notre Dame. It's amazing how detailed it is. pic.twitter.com/e1zUdd4uJb— Joe Parlock (@joeparlock) April 15, 2019
Spieler übernehmen in «Assassin's Creed Unity» die Rolle eines Assassinen, einer geheimen Organisation von Meuchelmördern. Spieler können sich in der virtuellen Welt frei bewegen, die Notre-Dame dient dabei als zentraler Anlaufpunkt. Spieler können dabei auf das Wahrzeichen klettern oder auch in das Gebäude eintreten und es erkunden. Notre-Dame gleicht dabei in vielen Teilen dem Vorbild in der echten Welt. So ist beispielsweise auch die berühmte Rosette, das runde grosse Buntglasfenster, zu sehen.
Auch auf den jetzt zerstörten Spitzturm können Spieler klettern. «Assassin's Creed Unity» spielt während der Zeit der Französischen Revolution (1798), der Turm existierte in der Form damals noch nicht. Die heute bekannte Version entstand erst im 19. Jahrhundert. Um den Wiedererkennungswert für Spieler zu steigern, hat Ubisoft den digitalen Nachbau der Kathedrale aber für das Game angepasst.
Die Digitalisierung der kompletten Kathedrale hat knapp zwei Jahre gedauert. Das erklärte Caroline Miousse, Senior Level Artist bei Ubisoft, in einem Blogbeitrag von 2014. Miousse habe knapp 80 Prozent ihrer Arbeitszeit damit verbracht, an dem digitalen Nachbau der Notre-Dame zu werkeln, sagt die Entwicklerin in einem Interview mit «The Verge».
Für den Nachbau hat Miousse sich vor allem auf Grundrisspläne, Informationen von Historikern und «Tonnen von Büchern sowie Google» verlassen. Und: «Ich habe auch mit Leuten geredet, die die Kathedrale besucht haben», sagt Miousse im Ubisoft-Blog. «Damit ich wissen kann, wie es sich anfühlen soll.»
Allerdings musste Miousse beim Nachbau auf einige Details verzichten oder anders bauen, als beim realen Vorbild. Beispielsweise sieht die Orgel in «Assassin's Creed Unity» anders aus als die Orgel in der echten Notre-Dame. Der Grund: Manche Teile der Kathedrale sind urheberrechtlich geschützt. Das gilt auch in der virtuellen Welt.
Verwendete Quellen:
(avr/t-online.de)