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LockBit: Ransomware-Attacke legt Verwaltung von Sevilla lahm

Seville, Spain - September 26 2022: A colorful orange tree lined cobblestone road of sidewalk cafes illuminated in the evening in the Barrio Santa Cruz historic district of Seville, Spain.
Historischer Stadtteil Barrio Santa Cruz: Berüchtigte Cyberkriminelle haben die Stadtverwaltung von Sevilla lahmgelegt.Bild: Shutterstock

Ransomware-Attacke legt Verwaltung von Sevilla lahm

Erneuter Angriff mit der Erpressungssoftware LockBit: Nach der britischen Royal Mail hat es die spanische Stadt Sevilla erwischt. Auch kritische Infrastruktur ist betroffen.
07.09.2023, 18:3207.09.2023, 18:32
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Ein Artikel von
t-online

Ein Cyberangriff hat die Verwaltung von Sevilla weitgehend lahmgelegt. Das von den Hackern geforderte Lösegeld in Millionenhöhe werde man auf keinen Fall zahlen, sagte Bürgermeister José Luis Sanz dem regionalen Radiosender Canal Sur Radio. Die Seite der viertgrössten Stadt Spaniens war am Donnerstag den dritten Tag in Folge nicht abrufbar.

Zudem konnten die rund 4000 Rechner der Stadtverwaltung weiter nicht benutzt werden. Die Bürgerinnen und Bürger waren gezwungen, zahlreiche Behördengänge persönlich zu erledigen. Betroffen seien zum Teil auch die Polizei und die Feuerwehr, berichtete Canal Sur Radio.

Bis zu 5 Millionen Euro gefordert

Weite Teile der Software Sevillas wurden amtlichen Angaben zufolge von einem Schadprogramm (Ransomware) namens Lockbit befallen. Mit dieser Erpressungssoftware, mit der Kriminelle Daten verschlüsseln und damit unbrauchbar machen können, war Anfang des Jahres die britische Royal Mail attackiert worden. Dieser Angriff hatte den Versand ins Ausland wochenlang unmöglich gemacht.

Bei Ransomware handelt es sich um Schadsoftware, mit der beispielsweise Zugänge zu Computern aus der Ferne gesperrt werden können. Die Hacker erpressen hohe Lösegeldsummen, damit die Sperre wieder aufgehoben wird.

Von Sevilla haben die Hacker nach Medienberichten ein Lösegeld zwischen 1,5 und 5 Millionen Euro gefordert. Mit dieser Forderung habe man sich aber «nicht einmal eine Sekunde lang beschäftigt», versicherte Bürgermeister Sanz.

Er sagte Canal Sur Radio, die Priorität der Stadtverwaltung sei nicht, das System so schnell wie möglich wiederherzustellen, sondern dies «mit den grösstmöglichen Garantien» zu tun. Die Hacker hätten «im Prinzip keine Daten abgegriffen», sondern diese nur blockiert.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa

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(t-online/dsc)

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    Eigentlich könnte Hanneke Faber rundum zufrieden sein. Die Niederländerin ist seit Ende 2023 Chefin des Computerzubehör-Herstellers Logitech mit Sitzen in Lausanne VD und im kalifornischen Silicon Valley. Die einstige Spitzen-Taucherin, Unilever-Managerin und einzige weibliche CEO eines SMI-Unternehmens übernahm die Leitung der Firma zu einer Zeit, in der die Analysten mit den Logitech-Resultaten nicht mehr zufrieden waren. Nach dem Homeoffice-Boom während Corona verfehlte Logitech die Wachstumsziele.

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