The Frame? Genau, das ist der Design-Fernseher mit Holzrahmen, der wie ein Bild an die Wand gehängt werden kann. Am Montag hat Samsung im Museum für Gestaltung Zürich die dritte Generation des Hightech-Fernsehers präsentiert. Der neue Frame 3.0 sowie der erstmals in der Schweiz verfügbare The Serif richten sich an Designliebhaber, die den Fernseher weniger als technisches Gerät, sondern als Design-Element in der Wohnung sehen.
Mit dem ersten Frame hat Samsung 2017 einen Volltreffer gelandet. Inzwischen dürfte der «Bilderrahmen-Fernseher», der im Art-Modus hochauflösende Fotos populärer Kunstwerke oder private Schnappschüsse anzeigen kann, hierzulande zu den erfolgreichsten Modellreihen der Südkoreaner gehören. Es erstaunt daher nicht, dass nun mit The Serif ein weiteres Modell erscheint, das sich gezielt an ein Design-affines Publikum richtet.
Sowohl The Frame als auch The Serif können optional auf einer Staffelei, die als Zubehör gekauft werden kann, frei im Raum platziert werden.
Als Samsung vor 49 Jahren seinen ersten Fernseher verkaufte, war dies eine unförmige Kiste, die man in die hinterste Ecke des Wohnzimmers verbannte. Die neusten Modelle gleichen eher einem Gemälde, das der Käufer stolz an die Wand hängt.
Wie beim Vorgänger führt ein einzelnes, dünnes Kabel für alle AV-Signale sowie die Stromversorgung vom Bildschirm zur One Connect Box, wo alle weiteren Anschlüsse für Blu-ray-Player, Spielkonsolen etc. verborgen sind. Die Box muss natürlich trotzdem irgendwo verstaut werden – im Idealfall hinter einem Möbel oder in einer Schublade.
Optisch hat sich bei der dritten Generation des Frame wenig getan – was zu verschmerzen ist – dafür hat Samsung seinen Lifestyle-Fernseher nun auch technisch fit gemacht: Der neue Frame ist ein 4K-QLED-TV, der laut Samsung Farben bei jeder Helligkeit akkurat darstellen kann. Ein schnellerer Prozessor, eine bessere Kontraststeuerung mit HDR10+ und die Sprachsteuerung mit Bixby sollen nun nicht nur Design-, sondern auch Technik-Fans zum Kauf verlocken.
Die meisten Käufer werden den Fernseher vermutlich trotzdem weniger aufgrund der technischen Spezifikationen in ihr Herz schliessen, sondern weil er sich wie ein Gemälde fast lückenlos an eine Wand montieren lässt.
Um den Effekt eines echten Gemäldes weiter zu erhöhen, bietet Samsung ein optionales Studiostativ mit drei Beinen an, auf dem The Frame 3.0 montiert werden kann. Wer es klassisch mag, kann den Fernseher aber auch mit den kleinen, mitgeliefierten Standfüssen auf ein TV-Möbel stellen.
Im Ruhezustand kann der Fernseher wie gehabt Gemälde bekannter Künstler oder eigene Fotos anzeigen. «Dabei passt er Helligkeit und Farben des Motivs an das Umgebungslicht an, sodass ein realistischer Bildeindruck entsteht», schreibt Samsung. Das sieht zwar schick aus, im Gegenlicht zeigt sich aber die typische Reflexion auf dem TV-Screen, die die optische Täuschung etwas schmälert.
Über 100 Kunstwerke sind beim Kauf von The Frame bereits enthalten. Über 1000 weitere Gemälde können in Samsungs Art Store einzeln gekauft oder im Abo-Modell gemietet werden. Das Monatsabo kostet fünf Franken, wobei die ersten sechs Monate gratis sind. Rund 15 Prozent der Käufer würden sich für ein Gemälde-Abo entscheiden, sagt Samsung.
Für eigene Fotos stehen beim neuen Frame bescheidene zwei GB Speicherplatz zur Verfügung, was laut Samsung für etwa 400 Fotos in 4K-Auflösung reichen soll. Alternativ können eigene Fotos beispielsweise via Googles Chromecast auf den Fernseher gestreamt werden.
Um Energie zu sparen, schaltet sich der Fernseher mithilfe eines Bewegungssensors automatisch aus, wenn niemand länger als 15 Minuten im Raum ist. Laut Samsung erhöht der Frame die Stromkosten um rund 1.50 Franken pro Monat, wenn man den Kunst-Modus rund um die Uhr nutzen würde.
Alternativ zum Standard-Rahmen können magnetisch haftende Rahmen in Walnussoptik, Beige, Weiss und Schwarz hinzugekauft werden, um den Look dem eigenen Geschmack anzupassen. Wechselrahmen kosten je nach TV-Grösse zwischen rund 130 und 200 Franken, sind also kein günstiger Spass.
The Frame 3.0 ist ab Dienstag in den Bildschirmgrössen 65, 55, und 49 Zoll erhältlich. Das 43-Zoll-Modell folgt im Juli. Für das kleinste Modell empfiehlt Samsung den Händlern einen Preis von 1400 Franken, das 65-Zoll-Modell kostet mit 2800 Franken das Doppelte.
In der Schweiz entscheiden sich aktuell die meisten Käufer für TV-Modelle mit 55-Zoll-Diagonale. Bei Geräten, die an die Wand gehängt werden, gehe der Trend zu 65 Zoll.
The Serif ist Samsungs neuer Lifestyle-Fernseher, der allerdings ohne den Gemälde-Modus des Frame auskommen muss. Stattdessen gibt es einen Ambient Mode, der Infos wie Zeit, Wetter oder persönliche Fotos anzeigen kann.
Mit seinen charakteristischen Standfüssen soll er platzsparend, also ohne TV-Möbel, überall im Raum platziert werden können. Ein nettes Detail: Die Kabel werden beim Serif durch die 50 cm hohen Standfüsse gezogen. Die Standfüsse lassen sich auch abmontieren, so dass der Fernseher ganz normal auf einem TV-Möbel platziert werden kann.
Technisch ist der Serif mit seinem 4K-QLED-Display und HDR10+ auf der Höhe der Zeit. Als Gimmick kann er Musik nahtlos von Android-Smartphones via Bluetooth abspielen, wenn es auf den Fernseher gelegt wird. The Serif hat hierzu eine im Rahmen verbaute NFC-Schnittstelle.
Der Plastik-Look in Weiss und Blau wirkt eher billig. Ganz günstig ist der Serif indes nicht. Samsungs neuster Fernseher ist ebenfalls ab morgen in den Bildschirmgrössen 43, 49, und 55 Zoll erhältlich. Für das kleinste Modell empfiehlt Samsung den Händlern einen Preis von 1300 Franken, das 55-Zoll-Modell kostet 1800 Franken.
(oli)
Leider weigert sich mein alter Tv zu sterben.