Swisscom-CEO Urs Schaeppi und Dirk Wierzbitzki, Leiter Produkte und Marketing, stellten am Donnerstag in Zürich neue Hardware und Software rund um Swisscom TV vor. Angekündigt wurden auch zwei neue Internet-Router.
Das Wichtigste in Kürze:
Die neue «Swisscom Box» vereine klassisches Fernsehen mit Streaming in einer neuen Oberfläche, könne über einen integrierten Voice Assistant gesteuert werden – und ermögliche so auch die Steuerung von Smart-Home-Geräten.
Über den Voice Assistant lassen sich gemäss Medienmitteilung zum Start die beliebtesten Funktionen von Swisscom TV nutzen – vom Senderwechsel oder dem Start einer App über die Suche nach Inhalten bis zur Aktivierung der Radiofunktion oder dem Start der eigenen Spotify-Playlist.
Auch der Aufruf der lokalen Wetterprognose oder die Steuerung von gewissen, via Swisscom Home App integrierten, Smart-Home-Geräten sei möglich. «So etwa, um bequem vom Sofa eine vernetzte Lichtquelle ein-/auszuschalten oder in einen vorprogrammierten Zustand zu versetzen.»
Gut zu wissen für Filmliebhaber: Die «Swisscom Box» unterstützt 4K UHD mit Dolby Vision und Dolby Audio.
Bedient werde die Set-Top-Box «ganz bequem mit einer weiterentwickelten Fernbedienung» oder per Sprachsteuerung, die auf den Weckruf «Hey Swisscom!» hört. Auch Swisscom TV lässt sich über Sprachbefehle ansteuern.
Mit der neuen TV-Box integriert die Swisscom weitere Apps. Dazu gehört die Spieleplattform Steam, womit die «Swisscom Box» quasi zur Gamekonsole wird. An Bord sind auch Apps wie Spotify oder der hauseigene Online-Speicher MyCloud-App, in dem man zum Beispiel eigene Fotos sicher speichern kann. Bekannte Streaming-Anbieter wie Sky, DAZN und Netflix sind «fest» in das Betriebssystem (EOS 4) verankert.
Die Sprachsteuerung funktioniert angeblich auch auf Schweizerdeutsch, mit den verschiedensten Dialekten, wobei sich diese Funktion im Beta-Stadium befindet.
An der Präsentation betonten die Verantwortlichen die Sicherheitsvorkehrungen der «Swisscom Box» bezüglich Datenschutz. Man will sich offensichtlich abgrenzen zu den in die Kritik geratenen Smart-Lautsprechern von Amazon und Co.
Swisscom gehört gemäss eigenen Angaben zu den weltweit ersten sieben Anbietern, die Netflix-Inhalte direkt in ihre eigene Streaming-Plattform integriert haben.
«Play next»-Funktion: Bei den eigenen TV-Aufnahmen genügt ein Knopfdruck oder gesprochener Befehl – und die Sendung startet oder der Werbeblock ist übersprungen. Das funktioniert dank «Machine Learning»: Schlaue Algorithmen erkennen Anfang und Ende einer TV-Folge, so dass Werbung angeblich gezielt übersprungen werden kann.
Bingewatching: «Play next» ermögliche aber auch die unterbruchsfreie Wiedergabe von mehreren Serienfolgen hintereinander, selbst wenn die einzelnen Folgen auf unterschiedlichen Sendern zu unterschiedlichen Zeiten aufgezeichnet wurden.
Wermutstropfen: «Play next» ist vorerst nur für folgende Fernseh-Sender verfügbar: 3+ HD, Channel 4 HD, DMAX HD, ORF 1 HD, Pro7 HD, RTL HD, RTS un HD, RSI LA 1 HD, SRF1 HD, Super RTL HD, VOX HD, ZDF HD.
Bei Serien wird neue Anfang und Ende einer Episode erkannt. Damit kann Werbung gezielt übersprungen werden. Gut für die Kunden, aber was sagen die Sender, welche damit Einnahmen verlieren? @Swisscom_News_d
— bamf | Thinkfluencer (@bamf4G) November 14, 2019
Das sei nur der Anfang, heisst es.
Heute erzielt Swisscom 75 Prozent des Umsatzes mit Produkten, die es vor zehn Jahren noch nicht gegeben hat, sagt Swisscom-Chef Urs Schäppi.
— Ralf Beyeler (@ralfbeyeler) November 14, 2019
Die neue «Swisscom Box» ist ab 17. November 2019 für 129 Franken erhältlich, Neukunden mit «TV M»- oder «TV L»-Abo erhalten die Set-Top-Box kostenlos.
Bestehende Swisscom-TV-Abonnenten, die auf die neue «Swisscom Box» wechseln möchten, müssen selber aktiv werden.
Per Software-Update auf EOS 4 wird die eine oder andere Funktion, wie etwa «Play next», fürs Überspringen von Werbung, auch für die ältere TV-Box bereitgestellt.
Im Geschwindigkeitsrennen beim Festnetz-Internet dreht jetzt auch die Swisscom auf. Der «blaue Riese» erhöht die maximale Surfgeschwindigkeit auf dem Glasfasernetz auf 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).
Davon würden die Kunden sukzessive ab März profitieren, hiess es am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Bisher hatte das höchste Tempo bei 1 Gbit/s gelegen.
Damit zieht die Swisscom mit Konkurrentin Salt gleich, die ebenfalls ein Spitzentempo von 10 Gbit/s auf Glasfasern bietet. Die Kabelnetzbetreiber UPC und Quickline haben vor kurzem den Speed auf 1 Gbit/s erhöht.
Die Swisscom bringt auch ihre Internet-Router und WLAN-Geräte für Privatkunden auf Vordermann.
Die Internet-Box 3 ist laut Mitteilung ab dem 17. November 2019 erhältlich. Bestehende Kunden erhalten sie für 99 statt 299 Franken. Für Neukunden mit einem Internet-Abo inOne home, M oder L, gibt's das Gerät kostenlos.
Mit der WLAN-Box 2 wird Swisscom ab Frühjahr 2020 den leistungsfähigeren WLAN-Standard «Wi-Fi 6» unterstützen. Damit können mehr Geräte gleichzeitig schnell surfen.
Heute ist ein wichtiger Tag für uns. Wir präsentieren ein paar Produkte, die Potential haben, Dinge nachhaltig zu verändern. Nicht sofort vielleicht, aber auf Dauer. #Swisscom #Innovation #loveit #B2C
— Guido Tranel (@GuidoTranel) November 14, 2019
Apropos #Zukunftstag – um 11.30 enthüllt Swisscom das hier:
— Swisscom News d (@Swisscom_News_d) November 14, 2019
(und nein: David Hasselhoff ist nicht vor Ort, und nochmals nein – fahren kann es auch nicht). pic.twitter.com/JECM21Wn6T
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA/AWP
(dsc)
#Swisscom
Aber bei Swisscom und UPC stellt man natürlich solche Teile gern als neueste technologische Errungenschaft, ein Must-Have für wohlstandsverwöhnte Konsumenten, vor. 🙄