Scharfes «Teil»: Seit Mitte Oktober ist das neue Sony-Flaggschiff bei uns erhältlich. Bild: watson
Man muss als Digital-Redaktor über den eigenen Tellerrand hinausgucken, und so war ich die letzten Wochen mit einem Android-Gerät unterwegs. Hier sind meine persönlichen Eindrücke von Sonys neuem Flaggschiff – inklusive Kameravergleich mit dem iPhone.
gif: watson
* Szene aus dem romantischen Science-Fiction-Thriller «Passengers» mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt. Der Film kommt zu Weihnachten ins Kino.
** Sony Mobile hat watson das Testgerät für mehrere Wochen zur Verfügung gestellt.
Samsung kopiert das iPhone. Huawei kopiert das iPhone. Und auch Google (respektive HTC) hat sich beim Pixel von der typischen Form des Apple-Handys inspirieren lassen.
Nun gut, eigentlich kopieren ja alle alle, irgendwie ...
Aber die Japaner bleiben dem eingeschlagenen Design-Weg mit ihrem aktuellen Android-Flaggschiff treu und heben sich wohltuend von den immer gleichen Formen ab.
Das Sony-Handy ist dicker als das iPhone, dafür steht die Kameralinse nicht hervor. bild: watson
Das Xperia XZ (oben) und das iPhone 7. bild: watson
Das Xperia XZ – eine Leihgabe – liegt perfekt in der Hand mit seinen abgerundeten Kanten und vermittelt auch ohne Unibody-Gehäuse einen hochwertigen Eindruck. Der Rahmen und der grösste Teil der Rückseite bestehen aus einer Aluminium-Legierung: Sonys Marketing hat ihr den markenrechtlich geschützten Namen Alkaleido gegeben.
Erhältlich sind auch Schwarz und Platin. Bild: watson
Bild: watson
Auch Fingerabdrücke sind auf der Rückseite relativ gut zu erkennen. Regelmässiges Abwischen ist angesagt. bild: watson
Video: YouTube/JerryRigEverything
Zusammengefasst: Der für seine Kratztests berüchtigte YouTube-User @JerryRigEverything kennt keine Gnade. Mit seinen Folterinstrumenten findet er heraus, dass beim neuen Sony-Smartphone relativ viele Bestandteile aus Kunststoff gefertigt sind. Das ist nicht per se ein Problem, doch besteht halt ein erhöhtes Risiko von unerwünschten Kratzern.
Video: YouTube/Sony Xperia
Mit dem Xperia XZ meldet sich Sony in der Champions-League der Smartphone-Hersteller zurück. Das gilt halt auch für den Preis: Die unverbindliche Preisempfehlung für das Modell mit 32 Gigabyte internem Speicherplatz beträgt 749 Franken.
Bei Schweizer Online-Händlern ist es für knapp 700 Franken erhältlich. Das Top-Modell mit 64-GB-Speicherplatz kostet hierzulande fast 900 Franken (Stand: Mitte November).
Korrektur: In einer früheren Version hiess es fälschlicherweise, das 64-GB-Modell sei ab 780 Franken erhältlich.
Der USB-C-Stecker geht einfach rein. Bild: watson
Bild: watson
Sehr sehr praktisch für die kalten Monate: Das Xperia XZ bietet einen Handschuh-Modus, so dass man den Touchscreen mit gewöhnlichen Fingerhandschuhen bedienen kann.
Den Handschuh-Modus aktiviert man über die Display-Einstellungen. Um den Bildschirm zu entsperren, tippt man zweimal drauf und wischt nach rechts. Bild: watson
Leider konnte ich das vielgelobte neue Android-Flaggschiff aus dem Hause Google noch nicht selber ausprobieren. Die Testberichte sind jedenfalls sehr vielversprechend. Gerade bei der Kameraleistung sollen die Google-Ingenieure dank schlauer Algorithmen fast Unglaubliches geschafft haben.
Das neue Sony-Topmodell bietet aus meiner Sicht zwei gewichtige Vorteile: Es ist wasserdicht und man kann den internen Speicherplatz dank SD-Karte erweitern.
Unverständlich ist, warum die Japaner ihrem neuen Flaggschiff lediglich 3 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher spendieren. In der Android-Premium-Klasse sind 4 GB Standard.
Quelle: gsmarena.com
* Sony warnt: «Das Gerät darf nicht mit Meerwasser, Salzwasser, gechlortem Wasser oder Getränken und ähnlichen Flüssigkeiten in Kontakt gebracht werden. Bei missbräuchlicher oder unsachgemässer Verwendung des Geräts erlischt die Garantie.»
Die Sony-Werbung verspricht mir, dass ich mit dem Xperia XZ kein wichtiges Foto-Sujet mehr verpasse. Dank Laser-Autofokus und neuer Bildsensor-Technologie könne ich alle Momente des Lebens «gestochen scharf» festhalten.
Um dies zu überprüfen, habe ich ein (häufig) bewegliches Ziel auf vier Pfoten ins Visier genommen.
Bild: watson
bilder: watson
Bild: watson
Sony vermarktet das Xperia XZ als Kamera-Handy. Sehr zu begrüssen: Es besitzt eine Schnell-Auslöser-Taste.
Ganz weit aussen prangt der Action-Bilder-Button, der die Kamera in 0,6 Sekunden (oder so) startet. Der Ort ist ungünstig gewählt, weil einhändiges Knipsen erschwert wird. bild: watson
Zwischen dem Power-Button (mit integriertem Fingerabdruck-Scanner) und dem Kamera-Auslöser-Button sind auch noch die Lautstärke-Tasten zu finden. Diese Platzierung trägt nicht zur einfachen einhändigen Bedienung bei. Meiner Meinung nach wären die Tasten auf der anderen (linken) Gehäuseseite besser aufgehoben. So wie beim iPhone oder bei Galaxy-Geräten.
Dank leistungsfähiger Front-Kamera (siehe Spezifikationen oben) gelingen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ansehnliche Selfies. Und die Liebhaber von Video-Chats können sich darauf verlassen, von der besten Seite gezeigt zu werden.
bild: watson
Das Xperia XZ lässt keine Wünsche offen. Das habe ich auch schon beim iPhone 7 geschrieben, denn wer braucht schon Ultra-HD auf einem dermassen kleinen Bildschirm?! Dank 5,2 Zoll kann man aber unterwegs problemlos Filme gucken.
Auch wenn Jennifer Lawrence und Chris Pratt mal nicht am Turteln sind: Das Sony-Display macht echt Spass, es bietet saftige Farben und die Spiegelungen halten sich in Grenzen. gif: watson
Bild: watson
Unscheinbar und zuverlässig: Sony hat den Fingerabdruck-Scanner in den Power-Button integriert. bild: watson
Das wüsste ich auch gerne, respektive ich wollte es im Alltag mit dem Xperia XZ ausprobieren. Entgegen der offiziellen Ankündigung war Android 7 (Nougat) allerdings bis Ende Oktober nicht als Software-Aktualisierung verfügbar. Schade!
Das ist definitiv nicht mehr «die neuste Android-Software». screenshot: sony
Die vorinstallierte Software (Android 6.0.1) läuft rund und flüssig, die Anwendungen starten schnell. Abstürze gibts nicht, Ruckler sind extrem selten, wobei ich definitiv nicht der Hardcore-Gamer bin. Und abgesehen von wenigen (aus meiner Sicht) unnötigen Apps, bin ich mit dem Grundangebot rundum zufrieden.
Ich schliesse mich gerne diesem Fazit an:
quelle: computerbase.de
Zu dem auf meinem Testgerät installierten Android 6.0.1 möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren. Ausser: Die Android-Sicherheitspatch-Ebene datiert vom 1. Juli 2016 ☠️ Das heisst, neuere von Google veröffentliche Android-Korrekturen sind von Sony bislang nicht berücksichtigt worden.
Wenn ich mit dem Handy fotografiere, dann will ich das aus der Hosentasche heraus tun können. Sprich: Der Automatik-Modus muss gute Resultate bringen. Bei Schnappschüssen hat man keine Zeit, noch viele Einstellungen festzulegen.
Die folgenden Sujets wurden genau so geknipst und vermitteln hoffentlich einen Eindruck, wo die Stärken/Schwächen liegen.
Links ist jeweils das Xperia XZ, rechts das iPhone 7. Wie sofort zu erkennen ist, bietet die Hauptkamera des Sony-Geräts einen etwas grösseren Aufnahmewinkel und kann so – bei gleichem Abstand – etwas mehr von der Umgebung abbilden.
Wer sich für das Rezept zur Hot-Chili-Sauce interessiert, wird bei Coop fündig.
Wer technische Hintergrund-Informationen zur Kamera-Leistung wünscht, wird in diesem Testbericht fündig. Wichtige Punkte, denen ich vollumfänglich zustimmen kann, sind:
Zum Schluss gilt festzuhalten:
Wer mir nicht glaubt, soll mal schauen, wie die Kollegen vom «Tages-Anzeiger» und dem Online-Portal Bluewin.ch die Kamera-Qualitäten des Sony Xperia XZ beurteilen:
Voilà!
Zum Abschluss tritt das Xperia XZ gegen das Pixel XL zum Kamera-Duell an. Das YouTube-Video lohnt sich nur schon wegen des wunderbaren Akzents des Testers 😃
Video: YouTube/Geekyranjit