Dominik Freymuth fühlt sich einfach «verarscht». Anfang Oktober setzte der Tiroler nach einem Hustenanfall seinen Tesla vor die Wand. Der Beginn einer Odyssee durch die absurde Welt der E-Mobilität.
Bislang haben Rettungskräfte wenig Erfahrung im Umgang mit den empfindlichen Batterien: Nach der ersten Explosion am Unfalltag setzte die örtliche Feuerwehr die Luxus-Limousine erstmal in einem Spezialcontainer unter Wasser, um die Batterie abzukühlen.
Zu gross war die Sorge vor einer weiteren Explosion. Ein Experte musste her, um die komplexe Batterie zu entsorgen. Problem nur: So einen Experten konnte Freymuth gar nicht auftreiben. Das von Tesla angebotene Unternehmen hatte – so musste der E-Auto-Fan bald feststellen – gar keine Lizenz für eine Entsorgung. («ORF»)
Auch andere Entsorgungsunternehmen hatten geradezu Angst vor dem schwer zugerichteten Auto-Wrack. Ein Grund dafür ist laut dem Bericht des ORF demnach die völlige Unkenntnis der Entsorger darüber, was für Flüssigkeiten in dem Tesla so vorzufinden sind. Die hält das Unternehmen von Elon Musk nämlich geheim – so verspricht man sich Wettbewerbsvorteile.
Welche Risiken bei der Bergung eines Teslas bestehen, ist völlig unklar. Sicher ist nur: Die gewaltige Menge Energie, die das E-Auto antreibt, muss irgendwie entladen werden. Nur wie? Und wo?
In Deutschland und Belgien finden sich zwar Unternehmen, die seinen zerstörten Tesla aufnehmen würden, doch dorthin wird der Tiroler die Überreste seines Wagens kaum bringen können. Grund ist die europäische Gefahrengut-Genehmigung, die Österreich noch gar nicht übernommen hat.
Der Abschleppunternehmer, der den Wagen damals vom Unfallort führte, hat die Tesla-Reste mittlerweile auf dem äussersten Rand seines Schrottplatzes geparkt. Auch er fürchtet eine weitere Explosion. Der frühere Tesla-Fan Freymuth sagt heute: «Ich kaufe mir sicher keinen mehr, jetzt wo ich weiss, auf welcher Zeitbombe ich sitze.»
(pb/watson.de)