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Zieht eine Solaranlage Blitze an? Hier gibts die Antwort

Fotovoltaik-Solarmodule werden auf einem Hausdach montiert.
Fotovoltaik-Solarmodule werden auf einem Hausdach montiert.Bild: Shutterstock

Zieht eine Solaranlage Blitze an? Hier gibts die Antwort

Es heisst, dass man bei Gewitter den Stecker elektrischer Geräte ziehen soll, um diese vor Überspannungsschäden zu schützen. Hier erfährst du, was für Photovoltaik-Anlagen gilt.
22.06.2023, 19:51
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Ein Artikel von
t-online

Ein Blitzeinschlag in ein Gebäude kann nicht nur zu Bränden, sondern auch zu Überspannung und somit schweren Schäden an elektrischen Geräten führen, die sich im und am Haus befinden. Das mag den einen oder anderen Besitzer einer Photovoltaik-Anlage (PV) verunsichern. Schliesslich befinden sich die empfindlichen Module auf dem Dach und sind somit für einen Blitzeinschlag besonders prädestiniert. Oder?

Zieht eine Solaranlage Blitze an?

Laut den Experten des deutschen Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) zieht eine PV-Anlage keine Blitze verstärkt an, insofern sie nicht besonders stark über das Gebäude oder das Dach herausragt. Das heisst, sie sollte keinen besonderen Angriffspunkt darstellen, der gegebenenfalls mit dem Blitzableiter in Konkurrenz steht.

Ist deine PV-Anlage durch Gewitter gefährdet?

Ja. Schlägt ein Blitz direkt in die Paneele oder in unmittelbarer Nähe der PV-Anlage ein, kann es zu einer Überspannung und Stromstössen kommen, so der VDE. Diese können die Elektronik der Geräte beschädigen.

Der Verband unterscheidet dabei zwischen drei Arten und somit Folgeschäden des Blitzeinschlags:

  • Direkteinschläge: Schlägt ein Blitz direkt in die PV-Anlage ein, fliessen hohe Blitzströme in ihren Modulen. Die Folge: Die Module und die Anlage werden zerstört. Ein Brand des Gerätes ist ebenfalls möglich.
  • Indirekte Einschläge: Schlägt der Blitz in eine elektrische Versorgungsleitung ein, kann es zu Überspannungsschäden bei der PV-Anlage kommen.
  • Entfernte Einschläge: Schlägt der Blitz in einer Entfernung von bis zu 500 Metern ein und werden dadurch hohe magnetisches Felder erzeugt, kann es in elektrischen Installationsschleifen zu einer Überspannung kommen. Die Folge: Überspannungsschäden an der Solar-Anlage.

Es ist daher wichtig, Überspannungsschutzmassnahmen zu treffen. Auch die Installation eines Blitzableiters kann sinnvoll sein (mehr dazu in diesem Artikel).

Wie die Überspannungsschutzmassnahmen aussehen können, regelt DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-543. Hierbei werden alle elektrischen Leitungen, die in das Gebäude führen, bedacht – dazu zählen neben Stromleitungen auch Telefon-, Internet- oder Breitband-Kabel.

Quellen

Weitere interessante Artikel:

(t-online/dsc)

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7 Kommentare
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Hans Jürg
23.06.2023 10:51registriert Januar 2015
Neulich erzählte mir doch jemand tatsächlich, dass Solaranlagen für den Klimawandel verantwortlich seien, weil die sich in der Sonne aufheizen und so die Atmosphäre aufheizen. Er meinte auch, dass Windkraftanlagen sehr gefährlich seien, weil sie dem Wind so viel Energie entziehen würden, dass es weniger winden würde. Ich ersparte mir die Bemerkung, dass er für den Klimawandel verantwortlich sei, weil er so viel heisse Luft rauslässt, dass sich die Welt aufheizt.
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