Als Raucher hat man es heutzutage nicht leicht. Allerorten bläst einem Gegenwind ins Gesicht, nirgendwo kommt man noch derart heldisch rüber, wie es einem einst ein amerikanischer Konzern mit seinem coolen Cowboy weismachen wollte. Zumal der coole Cowboy in aller Regel später starb und durch einen neuen ersetzt werden musste.
Ob wegen der Gesundheit, wegen des Partners, wegen des Zeitgeistes – es riecht danach, als hätte sich der Wind gedreht. Gemein: Selbst wenn man aufhört, muss man sich noch doofe Sprüche gefallen lassen.
Die Zahl der Raucher nimmt ab, weiss das Bundesamt für Gesundheit: 29,3 Prozent aller männlichen und 22,8 Prozent aller weiblichen Schweizer über 15 Jahren haben anno 2012 etwa 11,4 Milliarden Zigaretten konsumiert.
Dabei haben sie womöglich Kinderarbeit unterstützt, sofern sie Produkte aus den USA gekauft haben: Dort können Kinder auf den Tabakfarmen arbeiten, wenn sie älter als zwölf Jahre alt sind. Es gibt sogar noch jüngere Landarbeiter, kritisiert Human Rights Watch.
Die Arbeitsbedingungen sind kläglich: Die Kinder und Jugendlichen müssen 50 bis 60 Stunden pro Woche auf die Felder, wo sie permanent Pestiziden und Substanzen wie Nikotin ausgeliefert sind. Human Rights Watch hat 141 Kinder im Alter zwischen sieben und 17 Jahren für ein erschreckendes Video interviewt.
Wer ein schlechtes Gewissen bekommt, kann immerhin seine Marke wechseln. In Sachen Gesundheit – oder beim meckernden Partner – bringt das leider nichts.
(phi)