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Mindestens 16 Tote bei Explosion in kasachischem Bergwerk

Mindestens 21 Tote bei Explosion in kasachischem Bergwerk

28.10.2023, 07:3828.10.2023, 09:16
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Bei einem Brand in einem Kohlebergwerk in der zentralasiatischen Republik Kasachstan sind mindestens 21 Arbeiter ums Leben gekommen. Weitere 23 Bergleute galten Stand 12.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MESZ) nach dem Unglück im Schacht Kostenko im Gebiet der Industriestadt Karaganda als vermisst, wie die Betreiberfirma Arcelormittal am Samstag mitteilte. Demnach waren 208 von den 252 Arbeitern an die Oberfläche des Bergbauschachts gekommen. 18 von ihnen hätten medizinische Hilfe gebraucht. Es handelt sich um das schwerste Grubenunglück seit Jahren.

Karaganda
Die Stadt Karaganda.Bild: Shutterstock

«Vor Ort arbeiten die Rettungskräfte», teilte Arcelormittal mit. Der internationale Stahlkonzern steht immer wieder wegen Verstössen gegen elementare Sicherheitsvorschriften in der Kritik. Laut Behörden erlitten viele Arbeiter eine Vergiftung durch ausgetretenes Grubengas. Die genaue Unglücksursache war zunächst unklar.

Bereits im August war es demnach zu einem tödlichen Unglück in einem Bergwerk des Unternehmens gekommen, bei dem fünf Arbeiter starben. Auch in diesem Fall wurde von der Regierung wieder eine Untersuchungskommission eingesetzt. Im Sommer hatte eine Kommission das Unternehmen damals für das Unglück verantwortlich gemacht.

Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew wies seine Regierung an, die Investitionspartnerschaft mit Arcelormittal nach dem neuerlichen Vorfall zu beenden. Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus.

Immer wieder tödliche Zwischenfälle

In den Kohlegruben des Konzerns kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. Kasachischen Medien zufolge gab es in den vergangenen rund 20 Jahren mehr als zwei Dutzend Unglücke. Dabei starben mehr als 100 Menschen.

Auch im November 2021 war es unweit von Karaganda zu einem folgenschweren Unglück in einer Kohlegrube gekommen, die ebenfalls Arcelormittal gehört. Damals starben mehrere Arbeiter bei einer Methangas-Explosion. In dem Bergwerk in der Stadt Abai hatte es davor schon mehrere tödliche Unfälle gegeben.

Das auch an Öl und Gas reiche Kasachstan ist wichtiger Rohstofflieferant für eine Vielzahl von Staaten. Deutschland etwa bezieht Öl aus der früheren Sowjetrepublik, das über das Transitland Russland nach Europa gelangt. (saw/sda/dpa)

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