In den Wochen vor dem diesjährigen G20-Treffen in Rio de Janeiro hat sich die Nachrichtenlage weltweit überschlagen, eine einfache Regel hat sich deswegen aber nicht geändert: In den meisten Fällen werden die Teilnehmerländer von ihren amtierenden Regierungschefs vertreten.
Auch wenn er auf die internationale Politik der kommenden Jahre einen immensen Einfluss haben dürfte, beim Treffen in Brasilien ist Donald Trump nicht dabei. Trotz der Wahlniederlage der Demokraten und seiner politischen Schwächung werden die USA von Joe Biden vertreten. Bei der deutschen Delegation gibt es eine ähnliche Konstellation. Obwohl Neuwahlen angedacht sind, vertritt der deutsche Kanzler Scholz (SPD) die Bundesrepublik.
Russland stellt eine Ausnahme von dieser Regel dar. Kremlchef Putin hat seine Teilnahme am Gipfel abgesagt, um nicht «die normale Arbeit des Forums zu stören». Er lässt sich stattdessen von seinem Aussenminister Sergej Lawrow vertreten. Da gegen Putin ein internationaler Haftbefehl vorliegt, würde er mit einem Besuch in Rio eine Festnahme riskieren.
Nicht auf der Teilnehmerliste steht ausserdem der saudi-arabische Premierminister und Kronprinz Mohammed bin Salman. Auch er schickt stattdessen seinen Aussenminister.
Da die Ukraine nicht zu den G20-Staaten gehört, nimmt auch Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht an dem Treffen teil.
Insgesamt zählen zur G20 19 Staaten, die EU und seit 2023 auch die Afrikanische Union – das Treffen hat also eigentlich 21 feste Mitglieder. Neben den USA, Deutschland und Russland gehören zu G20 Argentinien, Australien, Brasilien, China, Frankreich, Grossbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea und die Türkei.
Wie das Bundesfinanzministerium auf seiner Internetseite schreibt, erwirtschaften diese Länder zusammen mehr als 85 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und repräsentieren ausserdem circa zwei Drittel der Weltbevölkerung.
Diese Vertreter nehmen 2024 für die festen Mitglieder teil:
Das Gastgeberland kann ausserdem zusätzliche Gäste einladen. Dazu zählen internationale Organisationen oder auch einzelne Staaten. In Rio de Janeiro ist so etwa auch UN-Generalsekretär António Guterres und der norwegische Staatsminister Jonas Gahr Støre dabei.
Die Treffen der Regierungschefs machen nur einen Teil der G20 aus. Über das Jahr arbeiten Vertretern der Mitgliedsländer zu bestimmten Themen, es finden ausserdem Ministertreffen statt.
Ursprünglich wurde das G20-Treffen 1999 ins Leben gerufen, um internationale Lösungen für Finanzkrisen zu finden. Inzwischen hat sich der Themenbereich aber geweitet: Es geht nun genereller um globale Krisen wie etwa den Klimawandel.
Verwendete Quellen: