US-Präsident Donald Trump droht Russland nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Sanktionen und äussert Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen.
Trump schrieb auf dem Rückflug von Rom in die USA auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, dass es für Putin keinen Grund gegeben habe, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer in der Ukraine zu feuern. «Es bringt mich zum Nachdenken: Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin – und muss anders behandelt werden (...)», so Trump weiter.
Der US-Präsident nannte als Beispiel sogenannte Sekundärsanktionen, also Massnahmen gegen Drittländer, Unternehmen oder Einzelpersonen, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen. Er deutete auch an, Russland noch weiter vom internationalen Bankensystem abschneiden zu wollen. Es sind ungewöhnlich scharfe Worte, die Trump nun über Putin verliert. Nur wenige Stunden zuvor war er in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch mit Selenskyj zusammengekommen. Das Weisse Haus bezeichnete das Treffen als «sehr produktiv».
Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weissen Haus Ende Februar. In seinem Beitrag auf Truth Social betonte Trump auch, dass eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine eine «lächerliche Forderung» sei. Der Republikaner schrieb erneut, dass der Krieg nie hätte beginnen dürfen und nicht begonnen worden wäre, wenn er damals Präsident gewesen wäre.
First photos of Zelensky and Trump meeting in Rome emerge
— Vegas (@vegasyx) April 26, 2025
They spoke for about 15 minutes, standing across from each other. They were later joined by French President Emmanuel Macron and British Prime Minister Keir Starmer, who congratulated the leaders. pic.twitter.com/NCgq1sy7yb
Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei auch Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher kategorisch abgelehnt. Noch am Freitag schrieb Trump nach Gesprächen seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau, dass die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine kurz vor einem Ergebnis stünden.
Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt sich laut Kremlangaben offen für direkte Verhandlungen mit der Ukraine – und das ohne Vorbedingungen. Bei einem Treffen mit dem Gesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, habe Putin erneut seine Gesprächsbereitschaft bekräftigt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der Agentur Interfax.
Trump hatte Witkoff bereits zum vierten Mal zu Gesprächen nach Russland entsandt. Diesmal dauerte das Treffen mit Putin nach Kremlangaben rund drei Stunden. Im Anschluss äusserte Trump die Hoffnung auf eine mögliche Einigung im Ukraine-Konflikt. Putin hatte seine Gesprächsbereitschaft gegenüber Kiew zwar schon mehrfach betont, bislang jedoch daran festgehalten, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj zunächst ein Dekret aufheben müsse, das Verhandlungen mit Russland untersagt. Sollte diese Hürde fallen, könnte sich die Situation ähnlich darstellen wie zu Kriegsbeginn, als beide Seiten direkt miteinander über eine Friedenslösung sprachen.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sein erstes Wiedersehen mit US-Präsident Donald Trump seit ihrem Streit im Februar als ein «gutes Treffen» bezeichnet.
«Wir haben viel unter vier Augen besprochen», teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Er äusserte demnach die Hoffnung, dass es bei den laufenden Verhandlungen um eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ergebnisse geben werde. Nötig sei ein vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand, um das Leben der Menschen zu retten, sagte er.
Good meeting. We discussed a lot one on one. Hoping for results on everything we covered. Protecting lives of our people. Full and unconditional ceasefire. Reliable and lasting peace that will prevent another war from breaking out. Very symbolic meeting that has potential to… pic.twitter.com/q4ZhVXCjw0
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) April 26, 2025
«Ein verlässlicher und dauerhafter Frieden, der den Ausbruch eines neuen Krieges verhindern wird», sagte Selenskyj zu seinem Ziel bei den Verhandlungen. Er dankte Trump für das Gespräch:
(kma/hah/sda/dpa)
Der Verräter sitzt in Washington!