Der neuen Lungenkrankheit in China sind acht weitere Menschen zum Opfer gefallen. Insgesamt sind demnach nun 26 Todesfälle durch das Coronavirus nachgewiesen worden. Die Zahl der bekannten Infektionen stieg auf 830 Fälle an. In acht Städten gibt es Einschränkungen. Die wichtigsten Punkte:
Im Kampf gegen eine Verbreitung der Lungenkrankheit in China sind in der schwer betroffenen zentralchinesischen Provinz Hubei strikte Bewegungsbeschränkungen für rund 37 Millionen Menschen erlassen worden.
Als die jüngsten drei Metropolen wurden am Freitag in Jingzhou (5,6 Millionen Einwohner), Xiaogan (5 Millionen) und in Dangyang (470 000) der öffentliche Verkehr und die Züge in andere Orte gestoppt, wie die Stadtregierungen berichteten. Damit sind mit der Provinzhauptstadt Wuhan mindestens elf Städte praktisch abgeschottet worden.
Zudem wurden in der Hauptstadt Peking Grossveranstaltungen zum chinesischen Neujahrstag am kommenden Samstag abgesagt und die Schliessung mehrerer Touristenattraktionen angeordnet.
Im Moment leben acht Schweizer Staatsangehörige in Wuhan. Das Aussendepartement (EDA) in Bern steht mit ihnen in Kontakt, wie ein Sprecher am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Keiner von ihnen wolle ausreisen.
Die Weltgesundheitsorganisation sah am Donnerstagabend keinen Grund, eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite auszurufen. «Es ist nicht der richtige Zeitpunkt», sagte der Vorsitzende des Notfallausschusses, Didier Houssin.
Er verwies darauf, dass es im Ausland bislang nur wenig Fälle gebe, und dass China bereits selbst weitreichende Vorkehrungen getroffen habe. WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, China habe die Massnahmen getroffen, die es für angemessen halte. Die WHO nehme den Ausbruch aber extrem ernst, sagte er.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) äusserte sich «eher beunruhigt» über die Dynamik und Entwicklung des Coronavirus. Die Behörde bereite sich darauf vor, Massnahmen zu treffen, auch wenn unmittelbar keine Bedrohung für die Schweizer Bevölkerung bestehe, sagte BAG-Sektionsleiter Patrick Mathys am Donnerstag zu Radio SRF.
Ja. Laut chinesischen Behördenangaben von Freitag starb ein weiterer Patient ausserhalb der besonders stark betroffenen Provinz Hubei, zu der auch die Stadt Wuhan gehört. Der Todesfall wurde demnach in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang gemeldet. Bereits am Vortag war ein Todesfall in der nördlichen Provinz Hebei bekannt geworden.
Die meisten Todesopfer waren ältere Menschen mit Vorerkrankungen. In den meisten Provinzen Chinas sind mittlerweile Infektionen bekannt. In einzelnen Fällen wurde das Virus auch schon bei Patienten in anderen Ländern wie Thailand, Japan, Südkorea und den USA nachgewiesen. In Europa ist bisher kein Fall bekannt. (sda/afp/dpa)