Ein Hamburger Luxushotel hat der AfD-Chefin Alice Weidel offenbar die Übernachtung verweigert. Das Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee soll ihre Reservierung storniert haben, nachdem sie unter falschem Namen einchecken wollte. Das geht aus mehreren Beiträgen in den sozialen Medien sowie einem Bericht des «Hamburger Abendblatt» hervor.
Die Direktorin des Hotels, Judith Fuchs-Eckhoff, erklärte der Zeitung: «Es ist vollkommen unüblich, unter falschem Namen einzuchecken. Alle Spitzenpolitiker, Royals und Botschafter buchen bei uns unter ihrem richtigen Namen.» Die DSR Hotel Holding, zu der das Fünf-Sterne-Haus gehört, teilte auf Anfrage lediglich mit, dass man sich grundsätzlich nicht zu Informationen über Gäste äussere.
Nach Angaben des «Hamburger Abendblatts» habe Weidel die Entscheidung akzeptiert und sei auf das «Courtyard by Marriott» am Hamburger Flughafen ausgewichen. Dort wollte man sich aus Datenschutzgründen ebenfalls nicht äussern. Die AfD selbst erklärte der Zeitung, der Vorfall sei «privater Natur» und stehe nicht im politischen Kontext.
Das Hotel Louis C. Jacob gehört zu den renommiertesten Adressen Hamburgs und hat eine lange Tradition, hochrangige Gäste zu beherbergen. In der Vergangenheit logierten dort unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie prominente Persönlichkeiten wie Robert Redford und Maria Callas.
Alice Weidel war am Donnerstagabend im Hamburger Rathaus zu Gast. Ihre Rede mit dem Titel «Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen!» zog rund 16'000 Demonstranten auf die Strassen, wie die Polizei mitteilte. Während kleinere Demonstrationszüge friedlich verliefen, startete um 16.40 Uhr ein grosser Protestmarsch unter dem Motto «Alle gegen Faschismus!».
Vor Weidel sprach der AfD-Fraktionsvorsitzende Dirk Nockemann im Grossen Festsaal. Er nutzte seine Rede, um die Demonstranten scharf zu kritisieren und sie als «Deutschland-Hasser» zu bezeichnen.
Der Vorfall im Hotel und die Proteste fanden auch in den sozialen Medien breite Beachtung. Besonders der Hamburger Laiendarsteller und DJ Jan Leyk sorgte mit einem Kommentar auf der Plattform X für Diskussionen.
Leyk behauptete, von einem «Insider aus der Gastroszene» Hinweise auf den Hotelvorfall erhalten zu haben. Sein Beitrag löste eine Debatte über das Vorgehen des Hotels und den Umgang aus.