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AfD-Chefin Alice Weidel abgewiesen: Hamburger Hotel storniert Buchung

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Alice Weidel bei ihrer Rede im Rathaus: Die AfD-Kanzlerkandidatin sorgte in Hamburg nicht nur durch ihren Auftritt für Aufsehen.Bild: keystone

Hamburger Hotel lässt AfD-Chefin Alice Weidel als Gast abblitzen

Das Hotel stornierte die Buchung, weil Alice Weidel unter falschem Namen einchecken wollte. Die AfD-Chefin musste sich eine andere Unterkunft suchen.
17.01.2025, 21:3017.01.2025, 21:55
Markus Krause / t-online
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t-online

Ein Hamburger Luxushotel hat der AfD-Chefin Alice Weidel offenbar die Übernachtung verweigert. Das Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee soll ihre Reservierung storniert haben, nachdem sie unter falschem Namen einchecken wollte. Das geht aus mehreren Beiträgen in den sozialen Medien sowie einem Bericht des «Hamburger Abendblatt» hervor.

Die Direktorin des Hotels, Judith Fuchs-Eckhoff, erklärte der Zeitung: «Es ist vollkommen unüblich, unter falschem Namen einzuchecken. Alle Spitzenpolitiker, Royals und Botschafter buchen bei uns unter ihrem richtigen Namen.» Die DSR Hotel Holding, zu der das Fünf-Sterne-Haus gehört, teilte auf Anfrage lediglich mit, dass man sich grundsätzlich nicht zu Informationen über Gäste äussere.

Alice Weidel muss in anderes Hotel ausweichen

Nach Angaben des «Hamburger Abendblatts» habe Weidel die Entscheidung akzeptiert und sei auf das «Courtyard by Marriott» am Hamburger Flughafen ausgewichen. Dort wollte man sich aus Datenschutzgründen ebenfalls nicht äussern. Die AfD selbst erklärte der Zeitung, der Vorfall sei «privater Natur» und stehe nicht im politischen Kontext.

Das Hotel Louis C. Jacob gehört zu den renommiertesten Adressen Hamburgs und hat eine lange Tradition, hochrangige Gäste zu beherbergen. In der Vergangenheit logierten dort unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie prominente Persönlichkeiten wie Robert Redford und Maria Callas.

Tausende protestieren in Hamburg gegen AfD

Alice Weidel war am Donnerstagabend im Hamburger Rathaus zu Gast. Ihre Rede mit dem Titel «Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen!» zog rund 16'000 Demonstranten auf die Strassen, wie die Polizei mitteilte. Während kleinere Demonstrationszüge friedlich verliefen, startete um 16.40 Uhr ein grosser Protestmarsch unter dem Motto «Alle gegen Faschismus!».

Vor Weidel sprach der AfD-Fraktionsvorsitzende Dirk Nockemann im Grossen Festsaal. Er nutzte seine Rede, um die Demonstranten scharf zu kritisieren und sie als «Deutschland-Hasser» zu bezeichnen.

Stornierung entfacht Debatte in sozialen Medien

Der Vorfall im Hotel und die Proteste fanden auch in den sozialen Medien breite Beachtung. Besonders der Hamburger Laiendarsteller und DJ Jan Leyk sorgte mit einem Kommentar auf der Plattform X für Diskussionen.

Leyk behauptete, von einem «Insider aus der Gastroszene» Hinweise auf den Hotelvorfall erhalten zu haben. Sein Beitrag löste eine Debatte über das Vorgehen des Hotels und den Umgang aus.

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100 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Quaerentius
17.01.2025 21:44registriert Mai 2022
Wovor hat die Frau Angst, es war ja bekannt, dass sie in Hamburg auftreten würde!?! Wieso sollen ausgerechnet für Frau Weidel andere Regeln als alle anderen Bürger gelten?
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Linus Luchs
17.01.2025 22:29registriert Juli 2014
Nein, nicht das Hotel ist Täter und Alice Weidel Opfer, wie der Titel suggeriert, sondern umgekehrt. Alice Weidel wollte unter einem falschen Namen einchecken, das Hotel hat darauf korrekt reagiert. Ich vermute, Weidels Täuschungsversuch ist strafrechtlich relevant. Ich hoffe, das Hotel erstattet Anzeige.
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Sarah.J.M.
18.01.2025 06:00registriert April 2024
Absolut korrektes Verhalten des Hotels. Beim Buchen unter falschem Namen mag zwar noch ein privattrechtlicher Vertrag zustandegekommen sein, verstösst dies hingegen gegen die Hotel policy, kann das Hotel vom Vetrag zurücktreten. Das Einchecken unter falschem Namen ist sogar ein Verstoss gegen das Bundesmeldegesetz. Zudem kann ein Hotel auch vom Vetrag zurücktreten, wenn die Beherbergung eines Gasts rufschädigend für das Unternehmen ist. Wer schmuddlige Ideologie vertritt und tumbe Parolen brüllt muss halt auch den Preis dafùr zahlen.
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