Die Rakete trägt den Namen Qassem Basir, benannt nach dem 2020 von den USA getöteten Kommandeur Qassem Soleimani. Basir ist einer der 99 Namen Allahs, er heisst übersetzt «Der Wissende».
Nach Angaben der Revolutionsgarde im Iran ist diese Waffe besonders schlagkräftig gegen die israelische Luftverteidigung und soll in der Nacht von Sonntag auf Montag zum Einsatz gekommen sein. Dabei wurden mindestens acht Menschen getötet, manche Berichte sprechen auch von mehr. 200 weitere Personen wurden verletzt. Der Angriff erfolgte drei Tage, nachdem Israel eine umfassende Luftkampagne gegen iranische Nuklear- und Militäreinrichtungen gestartet hatte, bei der mehrere hochrangige Beamte getötet wurden.
Der Iran hält die Waffe für einen wichtigen Faktor im Krieg. Was darüber bekannt ist.
Es handelt sich bei der Qassem Basir um eine modifizierte Mittelstreckenrakete. Sie ist elf Meter lang und sieben Tonnen schwer. Dabei soll sie bis zu 500 Kilogramm Sprengstoff tragen und 1'200 bis 1'400 Kilometer weit fliegen können. Sie kann dabei Geschwindigkeiten von bis zu Mach 11 (ca. 13'000 km/h) erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit soll sie beim Wiedereintritt in die Atmosphäre erreichen, dann auf ihr Ziel stürzen. Sie gilt als hyperschallfähig.
Die neue Waffe wurde im Mai vorgestellt. Dabei hiess es, sie verfüge über ein verbessertes Navigationssystem, das es ermögliche, Ziele präziser anzufliegen. Zudem soll sie in Massen produziert werden können.
Ballistische Raketen werden hoch in die Atmosphäre geschossen, bevor sie in einem Bogen auf ihr Ziel zurückkehren. Sie werden nur in der Anfangsphase des Starts gelenkt und können daher weniger genau sein als Marschflugkörper, haben aber den Vorteil, dass sie bei der Annäherung an ihr Ziel unglaublich hohe Geschwindigkeiten erreichen.
Das iranische Mullah-Regime behauptet, dass mit der neuen Waffe die israelische Flugabwehr überwunden werden könne. Obwohl es sieben verschiedene Abwehrschichten gibt, kommen ohnehin nur zwei gegen ballistische Raketen aus dem Iran infrage, darunter auch der berühmte «Iron Dome».
Nach Angaben der Revolutionsgarde wurden die iranischen Raketen so gelenkt, dass sich die israelischen Abfangraketen gegenseitig ins Visier nahmen und Israels integriertes Verteidigungssystem verwirrten.
Israel bestreitet die Schlagfähigkeit der iranischen Waffe. Laut «Times of Israel» hätten die iranischen Raketen nur über eine eingeschränkte Manövrierfähigkeit verfügt. Armee-Vertreter erklärten, bereits im vergangenen Jahr seien ähnliche Raketen vom Iran abgefeuert worden, hätten damals aber kaum Schäden verursacht.
Tatsächlich meldete die israelische Armee aber auch erstmals, dass ihre Systeme beim Abfangen von ballistischen Raketen in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Erfolgsquote von 80 bis 90 Prozent hatten und fünf bis zehn Prozent das Schutzschild durchdrangen und in bewohntes Gebiet einschlugen. Bisher lag die Abwehrquote meist deutlich über 90 Prozent.
Experten hingegen sind vorsichtiger. Der israelische Raumfahrt- und Raketenexperte Tal Inbar sagte der «New York Times», dass auf einigen israelischen Aufnahmen vom Wochenende durchaus Waffen zu sehen seien, die bislang nicht vom Iran eingesetzt wurde. Es handele sich dabei um eine Rakete aus Haj-Qassem-Serie. Auch der deutsche Militärexperte Fabian Hinz schreibt auf X, dass es auf Bildern so aussehe, als ob eine Rakete aus der Reihe von einem als zivilen Lkw Trägersystem gestartet worden sei.
Religiöse Fundis sind einfach pervers!
Ausserdem: Wer in Fachkreisen vorschnell das Wort „hyperschall“ verwendet, wird ausgelacht. Es zeugt von mangelndem technischen Verständnis bzw. ist ein Marketingwort (so wie heute jede Firma „nachhaltig“ ist). Jede ballistische Rakete ist „hyperschall“ schnell (über Mach 5). Der Clou wäre, wenn sie in jeder Fluglage steuerbar wäre - das sind ballistische nicht