Twitter hat das Konto der umstrittenen Biologin Marie-Luise Vollbrecht kurzzeitig gesperrt. User, die den Account besuchen wollten, erhielten zwischen Mittwoch und Donnerstag eine Nachricht, dass der Account gegen die Regeln der Social-Media-Plattform verstossen habe.
Um Vollbrecht tobt seit langem ein Streit. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie viele biologische Geschlechter es gibt. Vollbrechts Antwort darauf ist einfach: bloss zwei.
Als sie darüber im Sommer einen Vortrag an der Humboldt-Universität in Berlin halten wollte und die Veranstaltung zunächst nach Protestankündigungen abgesagt wurde, erlangte sie bundesweite Bekanntheit. Die Nachwuchswissenschaftlerin wurde zu einer Art Galionsfigur in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte über Geschlechteridentitäten. Ihre Anhänger nennen sie «transkritisch», ihre Gegner «transfeindlich».
Der Streit um sie entzündet sich aber auch an ihrem als provokant und aggressiv wahrgenommenen Verhalten in sozialen Medien. Dieses scheint jetzt auch Auslöser des gegen Vollbrecht ausgesprochenen Twitter-Banns zu sein.
Das Portal «queer» berichtete von einem Screenshot, der kurzzeitig auf Twitter kursiert haben soll und auf dem eine Begründung für die Sperre nachzulesen gewesen sei. Darin habe es geheissen: «Wir haben den Account von @frolleinVogelV gesperrt, weil er unsere Regel gegen Gewaltverherrlichung verletzt hat. Dieser Regelverstoss wurde durch verschiedene Meldungen festgestellt.»
Um welchen Beitrag Vollbrechts es konkret geht, ist unklar. t-online hat die umstrittene Doktorandin am Donnerstag gebeten, diese Frage aufzuklären, aber bisher noch keine Antwort erhalten.
Beispielsweise fantasiert Vollbrecht davon, männl. Geschlechtsteile mit einer „rostigen Gartenschere Stück für Stück“ abzuschneiden. Einer anderen Doktorandin gehören die „Löcher gestopft“, vermutlich weil sie zum Thema Prostitution forscht. Die lehnen TERFs grundsätzlich ab. /2 pic.twitter.com/JjqZ4bNjLm— Robert Wagner (@robertwagner198) July 13, 2022
Bereits zuvor hatten Twitter-Nutzer aber immer wieder auf Tweets der Biologin hingewiesen, in denen sich auch schon ein Hang zu drastischer, gewaltaffiner Sprache gezeigt hatte. Sie schrieb zum Beispiel über Kastrationsphantasien mit einer «rostigen Gartenschere Stück für Stück» oder darüber, dass einer Kontrahentin «ihre Löcher zu stopfen» seien.
((t-online,mtt ))