International
Deutschland

Trotz «Ruckeln» in Koalitionsverhandlungen – SPD bleibt optimistisch

Trotz «Ruckeln» in Koalitionsverhandlungen – SPD bleibt optimistisch

08.11.2021, 15:5808.11.2021, 17:05
epa09571124 Social Democratic Party (SPD) co-chairman Norbert Walter-Borjans speaks during a press conference following committee meetings at the party's headquarters in Berlin, Germany, 08 Novem ...
Norbert Walter-BorjansBild: keystone

Der deutsche SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat Warnungen aus den Reihen der Grünen vor einem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zurückgewiesen.

«Wir haben so viele gemeinsame Grundlagen entdeckt in diesen Gesprächen, dass ich sicher bin, dass wir dieses Ruckeln überwinden werden und dass das zu einem guten Ergebnis führt auch für die Grünen und auch ihren eigenen Wählerinnen und Wählern gegenüber», sagte Walter-Borjans am Montag nach Beratungen der SPD-Führung in Berlin. Dies gelte auch für die FDP.

Es sei normal, dass «aus grösserer Entfernung» etwas härter kommentiert werde, so der FDP-Chef. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte in einem Interview gesagt, es drohten Neuwahlen, wenn SPD, Grüne und FDP in den nächsten Tagen beim Klimaschutz nicht zusammenkämen. Auch die Führung der Grünen im Bund hatte wegen ungelöster Konflikte in den Verhandlungen Alarm geschlagen.

Walter-Borjans sagte: «Die Grünen haben ein sehr kritisches eigenes Publikum in der Mitgliedschaft und auch ein sehr kritisches Publikum in der Wählerschaft.» Das sei in der SPD durchaus ähnlich. Deshalb habe er von Anfang an gesagt, «dass das nicht einfach ein Zusammenkuscheln ist in Koalition hinein». Er sagte: «Es kuschelt und ruckelt.» Zudem hätten die drei Parteien schon deshalb einen gemeinsamen Auftrag, «weil andere überhaupt nicht in Frage kommen als Verantwortungsträger für dieses Land in den nächsten Jahren». Es gebe nach wie vor «gute Chancen», den bisherigen Zeitplan der Regierungsbildung einzuhalten.

Die Co-Vorsitzende Saskia Esken schloss indirekt nicht aus, dass es bei den Etappen bis zur geplanten Wahl von SPD-Kandidat Olaf Scholz zum Kanzler im Parlament in der Nikolauswoche Verschiebungen gibt. Sie sagte, dieser gemeinsame Fahrplan soll «vom Ende her» erreicht werden. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Putin will einen endlosen Krieg»: Selenskyjs Top-Berater über Trumps Friedensplan
Mychajlo Podoljak gehört zum engsten Kreis um den ukrainischen Präsidenten. Im Gespräch erklärt er, warum die amerikanische Friedensinitiative Chancen bietet – und welche Risiken sie birgt.
Es gab eine ganze Reihe an Plänen, diesen Krieg zu beenden. Dieser Anlauf scheint sich von allen vorherigen zu unterscheiden. Tut er das?
Mychajlo Podoljak: Erstens handelt es sich um einen Entwurf, der auf der Ebene der Ukraine, der USA und Europas diskutiert werden muss. Ich würde diesen Entwurf in drei Teile unterteilen. Erstens geht es um das Ende des Krieges in der Ukraine. Zweitens um die europäische Verteidigungsdoktrin, also um Sicherheitsgarantien. Und drittens um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA, Russland, Europa, den Umgang mit Vermögenswerten und so weiter. Tatsache ist: Es handelt sich in Summe um bereits bekannte Vorschläge, die aufgewertet wurden, mehr nicht. Und natürlich muss der Entwurf dieses Plans noch weiter diskutiert werden. Diese Diskussion wird auch auf der Ebene der Präsidenten stattfinden. Nächste Woche werden Präsident Selenskyj und Präsident Trump miteinander sprechen. Und meiner Meinung nach sollten sich die europäischen Staats- und Regierungschefs daran beteiligen.
Zur Story