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Türkei sperrt Instagram: Das ist der Grund dafür

Instagram in der Türkei gesperrt – Grund ist wohl der tote Hamas-Chef

02.08.2024, 11:4202.08.2024, 17:10
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Die Plattform Instagram ist in der Türkei gesperrt worden. Das soziale Netzwerk sei mit einer Entscheidung vom 2. August blockiert worden, schrieb die staatsnahe Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die türkische Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologie. Gründe und voraussichtliche Dauer waren zunächst nicht bekannt.

Die auch in der Türkei viel genutzte Plattform war für Nutzer im Land am Morgen nur noch über geschützte Netzwerkverbindungen (VPN) zu erreichen. Der Cyberrechts-Aktivist Yaman Akdeniz schrieb auf der Plattform X, der Grund sei «die nationale Sicherheit und der Schutz der öffentlichen Ordnung». Beim sogenannten Geoblocking werden Inhalte auf Basis der IP-Adresse der Nutzer in bestimmten Regionen gesperrt. Die Auswirkungen auf Nutzer mit ausländischer Sim-Karte in der Türkei etwa können mitunter variieren.

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Der getötete Hamas-Führer Ismail Hanija und der türkische Präsident Recep Erdogan im April 2024.Bild: www.imago-images.de

Am Mittwoch hatte der Kommunikationsdirektor der Türkei, Fahrettin Altun, Instagram in einem Beitrag auf X vorgeworfen, Beileidsbekundungen für Ismail Hanija, den getöteten Auslandschef der islamistischen Hamas, zu blockieren. Er hatte der Plattform Zensur unterstellt. Ob eine Verbindung zu der Sperre nun besteht, war zunächst nicht klar. Die Türkei hat wegen des Todes Hanijas für Freitag einen Tag Staatstrauer verhängt, wie Recep Tayyip Erdogan auf X mitteilte.

Die Plattform müsse sich an Regeln und einige «gesellschaftliche Befindlichkeiten» halten, dann werde sie wieder freigegeben, sagte Infrastrukturminister Abdulkadir Uraloglu dem Sender CNN Türk am Nachmittag, ohne Details zu nennen. «Sobald sie diese Mängel behoben haben, sagen wir eine Stunde später, werden wir die Sperre beseitigt haben.»

Die Türkei unterhält gute Beziehungen zur islamistischen Hamas. Erst im April hatte Erdogan Hanija in Istanbul getroffen. (sda/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stronghelga
02.08.2024 09:32registriert März 2021
Es geht hier um Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, welcher Berichten zufolge mit einem Teil seiner Familie seit Jahren ein Luxusleben in Katar geführt hat. Hanija galt als einer der Mitverantwortlichen für den brutalen Überfall auf Israel. Auf die eigene Bevölkerung, die in den von der Hamas ausgelösten Kriegen von 2008 bis 2009, 2012, 2014 und 2021 schon gelitten hatte, nahm Hanija auch nach dem Oktober 2023 nicht die geringste Rücksicht. Beileidsbekundungen für eine solche Person sind nicht angebracht und Staatstrauer schon gar nicht.
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Doppellottotreffer
02.08.2024 11:25registriert September 2021
Staatstrauer für einen ausländischen Terroristen - aif diese Idee muss man auch erst mal kommen!
Erdogan ist eine grössere Gefahr für die zivilisierte Welt als es die internationalen Politiker anerkennen.
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