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Klimawandel: Die EU beerdigt Benzin- und Diesel-Autos

Die EU beerdigt Benzin- und Diesel-Autos – ab 2035 keine Neuzulassungen mehr

14.07.2021, 16:59
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Die EU-Kommission will, dass spätestens Mitte des nächsten Jahrzehnts keine herkömmlichen Benzin- und Dieselautos innerhalb der EU mehr neu zugelassen werden. Ein am Mittwoch präsentierter Vorschlag sieht vor, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden sollen. Dabei soll es jedoch eine Überprüfungsklausel geben.

Demnach soll alle zwei Jahre analysiert werden, wie weit die Hersteller sind; 2028 soll ein grosser Prüfbericht folgen. Theoretisch könne das Datum 2035 noch verschoben werden. Die EU-Länder und das EU-Parlament müssen dem Vorschlag noch zustimmen.

Der Kommissionsvorschlag sieht zudem vor, dass bis 2030 die Treibhausgasemissionen von Neuwagen um 55 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken soll. Wenn sich Hersteller nicht an die Vorgaben halten, sollen Strafen gezahlt werden müssen.

ARCHIVBILD ZU DEN NEUEN REKORDWERTEN VON CO2 IN DER ATMOSPHAERE, AM MONTAG, 30. OKTOBER 2017 - Abgase aus dem Auspuff eines Personenwagens in Zuerich, aufgenommen am 19. Maerz 2007. (KEYSTONE/Gaetan B ...
Autos mit Verbrennungs-Motoren sollen in Europa bald Geschichte sein.Bild: KEYSTONE

Bis 2050 netto keine Treibhausgase mehr

Das Vorhaben ist Teil der Kommissionspläne zur Umsetzung der verschärften Klimaziele in Europa. Die EU will, dass bis 2030 mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 ausgestossen werden. Bis 2050 sollen in der Union dann netto keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausgestossen werden.

Für die Transformation im Verkehrssektor sollen auf grossen Hauptverkehrsstrassen in der EU alle 60 Kilometer Ladestellen für Elektroautos eingerichtet werden. Die Investitionskosten für die Ladeinfrastruktur schätzt die Kommission auf insgesamt 15 Milliarden Euro. Alle 150 Kilometer sollen Wasserstofftankstellen entstehen. Aus der EU-Kommission hiess es zudem, selbst wenn man derzeit einen schlechten Energiemix zugrunde lege, sei ein Elektroauto emissionsärmer als ein klassischer Verbrenner.

Kommt jetzt das Elektroauto oder gibt es Alternativen?

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte der «Süddeutschen Zeitung» gesagt, ein Zeitrahmen sei wichtig, um Planungssicherheit für die Hersteller zu gewährleisten. «Wie sie ihre Produktion verändern, bleibt den Herstellern aber selbst überlassen», betonte die Politikerin. Neben elektrischen Autos können auch Verbrennermotoren klimaneutral sein, wenn sie mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Richtig hergestellt werden durch diese Energieträger unterm Strich keine zusätzlichen Treibhausgase ausgestossen. Derzeit sind die Alternativen jedoch verhältnismässig teuer.

Auch in Grossbritannien wurden am Mittwoch neue Klimaziele für den Strassenverkehr angekündigt. Demnach soll der Verkauf von Diesel- und Benziner-Lastwagen spätestens 2040 auslaufen. Die Massnahme ist Teil eines Regierungsvorhabens, um die Emissionen im Verkehr deutlich zu senken. Dafür soll von 2035 an der Verkauf von Diesel- und Benziner-Fahrzeugen mit einem Gewicht von 3,5 bis 26 Tonnen und spätestens von 2040 an der Verkauf von schwereren Lastwagen verboten werden, wie das Verkehrsministerium in London mitteilte. Bereits im November 2020 hatte Premierminister Boris Johnson für 2030 ein Verkaufsverbot klassischer Diesel- und Benzinerautos angekündigt. (leo/sda/dpa)


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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PVJ
14.07.2021 18:58registriert Februar 2014
Bis 2035 werden ohnehin keine Benziner und Diesel mehr verkauft, weil kein Hersteller mehr solche produzieren wird. Der Entscheid ist zwar richtig, dürfte aber primär von symbolischem Wert sein.
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Sir Riley
14.07.2021 19:04registriert Februar 2019
Das ist wieder mal einfach. Nachdem fast alle Autohersteller kommuniziert haben, dass per 2035 keine Verbrenner mehr hergestellt werden. Da kann man das getrost per dann auch gleich verbieten…
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Locutus70
14.07.2021 17:44registriert September 2018
Dann halt Elektro oder Wasserstoff. Wichtiger wäre es allerdings, die Produktion und Speicherung von erneuerbaren Energien effektiver zu machen.
Denn aktuell sind viele Elektroautos (gerade im Mittel- und Oberklassenbereich) nicht sehr CO2 sparend.
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