International
Frankreich

Frankreich und EU sichern Demokratischer Republik Kongo Hilfe zu

Frankreich und EU sichern Demokratischer Republik Kongo Hilfe zu

04.03.2023, 16:5404.03.2023, 16:54

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für die von Rebellenangriffen geplagte Demokratische Republik Kongo humanitäre Hilfe und Unterstützung bei der Durchsetzung eines Friedensplans angekündigt.

Frankreich werde sich als erstes Land an einer von der EU geplanten humanitären Luftbrücke in den Ostkongo beteiligen und EU-Hilfen in Höhe von 47 Millionen Euro um weitere 34 Millionen Euro aufstocken, sagte Macron am Samstag in Kinshasa. Die Demokratische Republik Kongo dürfe nicht zu einer Kriegsbeute und zum Opfer von Ausplünderung und Loslösung von Landesteilen werden.

French President Emmanuel Macron, left, adresses media during a joint news conference with Democratic Republic of the Congo President Felix Tshisekedi in Kinshasa, Democratic Republic of Congo, Saturd ...
Der französische Präsident Emmanuel Macron und der Präsident von Kongo, Félix Tshisekedi, in KinshasaBild: keystone

Seit knapp einem Jahr greifen die mutmasslich von Ruanda unterstützten M23-Rebellen im Ostkongo wieder Zivilisten und die kongolesische Armee an. Das Militär machte M23 bereits mehrfach für die Tötung von Hunderten Zivilisten verantwortlich, die Organisation Amnesty International spricht von Kriegsverbrechen.

Angesichts der sich verschlimmernden humanitären Lage kündigte die EU am Samstag eine Luftbrücke in die ostkongolesische Grossstadt Goma an. Wegen der Rebellenangriffe seien 600'000 Menschen aus der Region geflohen, weitere 240'000 kampierten am Stadtrand von Goma.

Macron betonte, dass er auf den in der Region vorbereiteten Friedensplan setze, der einen Waffenstillstand ab Dienstag vorsieht. «Wer sich dem Friedensplan widersetzt, dem drohen Sanktionen.»

Vierte Station auf Afrikareise

Die Demokratische Republik Kongo war die vierte Station einer Afrikareise, die Macron zuvor nach Gabun, Angola und in die Republik Kongo geführt hatte. Vor seiner Reise hatte Macron betont, dass es Frankreich als ehemaliger Kolonialmacht darum gehe, eine neue Beziehung zu den afrikanischen Staaten auf Augenhöhe zu schaffen.

Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, begrüsste das französische Engagement in seinem Land. Wenn Frankreich in Afrika aktiv sein wolle, müsse es auf die afrikanischen Völker hören. «Das muss sich ändern in der Art der Kooperation mit Frankreich und Europa», sagte er. «Betrachtet uns anders, mit Respekt als wahre Partner und nicht immer mit einem paternalistischen Blick mit der Idee immer zu wissen, was für uns gut ist.»

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
US-Regierung findet eine Million neue Epstein-Dokumente und kündigt erneute Verzögerung an
Das US-Justizministerium spielt im Fall Epstein weiter auf Zeit. Eigentlich sollten bis Freitag alle Ermittlungsakten veröffentlicht werden. Nun sind plötzlich weitere Dokumente entdeckt worden.
Das US-Justizministerium hat die Entdeckung von mehr als einer Million Dokumenten, die möglicherweise mit dem Epstein-Fall zusammenhängen, bekanntgemacht. Die Bundespolizei FBI und Staatsanwaltschaft in New York (Southern District) hätten das Ministerium über die Dokumente informiert und man prüfe deren Freigabe gemäss gesetzlicher und gerichtlicher Vorgaben, hiess es vom Ministerium auf der Plattform X. Man werde die Dokumente «so schnell wie möglich» veröffentlichen. Zugleich verwies das Ministerium wegen des Umfangs auf weitere Wochen, die das voraussichtlich in Anspruch nehmen werde.
Zur Story