International
Gesellschaft & Politik

Türkei: Proteste auch am siebten Abend gegen die Absetzung von Imamoglu

Türkei: Proteste auch am siebten Abend gegen die Absetzung von Imamoglu

25.03.2025, 22:5125.03.2025, 22:51
Mehr «International»
Protesters shout slogans during a protest after Istanbul's Mayor Ekrem Imamoglu was arrested and sent to prison, in Istanbul, Turkey, Tuesday, March 25, 2025. (AP Photo/Francisco Seco)
APTOPIX Tu ...
Die Proteste in den grossen türkischen Städten (hier Istanbul) halten weiter an.Bild: keystone

In der Türkei haben Menschen den siebten Abend in Folge gegen die Festsetzung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu demonstriert. Der oppositionelle Sender Halk Tv berichtete von Hunderten Protestierenden in der Stadt Rize, dem Heimatort des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. In Istanbul zog ein grosser Protestzug überwiegend junger Demonstranten durch den Bezirk Sisli, wie Augenzeugen und lokale Medien berichteten. Auch vor der Istanbuler Stadtverwaltung und in der Hauptstadt Ankara sowie in Izmir versammelten sich erneut Hunderte, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Die Festnahme und anschliessende Inhaftierung des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu hat die Proteste ausgelöst. Der beliebte Oppositionspolitiker gilt als aussichtsreicher Herausforderer Erdogans bei einer künftigen Präsidentenwahl. Der grösstenteils friedliche Protest richtet sich immer deutlicher gegen die Regierung Erdogan. Diese sehen sie als Strippenzieherin hinter der Absetzung. Justizminister Yilmaz Tunc hat dem vehement widersprochen. Die Proteste finden in Istanbul, Ankara und Izmir Verboten zum Trotz statt.

Polizei setzt Schlagstöcke und Reizgas ein

Der Polizei wird teilweise brutales Vorgehen gegen Demonstranten vorgeworfen. Videos und Bilder zeigen, wie Sicherheitskräfte mit Schlagstöcken, Reizgas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgehen. Die Polizei in Istanbul etwa setzte in den vergangenen Tagen auch Geschosse ein. Laut dem Kommunikationsdirektorat der Regierung handelt es sich dabei um Pfefferspraygeschosse. Von Demonstranten war zu hören, es sei auch mit Plastikkugeln geschossen worden.

Laut dem Innenministerium wurden mehrere Einsatzkräfte bei den Demonstrationen verletzt. Über verletzte Demonstrationsteilnehmer gibt es keine verlässlichen Angaben. Mehr als Tausend wurden bisher festgenommen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Wegen drohender Strafzölle: EU bietet USA Handelsausgleich von 50 Milliarden Euro an
    Angesichts drohender US-Strafzölle geht die EU-Kommission auf die amerikanische Regierung zu. Sie stellt den Vereinigten Staaten ein Handelsangebot im Umfang von 50 Milliarden Euro in Aussicht.

    Käufe von Flüssigerdgas (LNG) oder Agrarprodukten wie Sojabohnen aus den USA könnten schnell zur Verringerung des bilateralen Handelsdefizits beitragen, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic in einem Interview mit der Zeitung «Financial Times» vom Freitag. Die EU wolle damit einer Eskalation des transatlantischen Handelskonflikts entgegenwirken.

    Zur Story