Bei einem Tram-Unglück in London sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 50 wurden verletzt.
«Wir können bestätigen, dass leider sieben Menschen infolge des Unfalls gestorben sind», hiess es am Mittwoch in einer Mitteilung der britischen Verkehrspolizei. Die Identifizierung der Toten dauerte am Mittwochabend noch an.
Five people dead, 50 injured and rescuers still working to free people after a tram overturned in #Croydon https://t.co/kEGYzJijE7
— Sky News (@SkyNews) 9. November 2016
Der Zug entgleiste am frühen Morgen im südlichen Stadtteil Croydon. 51 Menschen erlitten Verletzungen, einige davon schwere, wie die Londoner Zugführergewerkschaft Aslef mitteilte. Weitere Menschen waren zunächst in dem verunglückten Zug eingeschlossen. Auf Luftbildern vom Unfallort waren zwei auf der Seite liegende Waggons zu sehen.
Wie es zu dem Unglück kam, war zunächst nicht bekannt. Die britische Untersuchungsstelle für Zugunfälle (RAIB) teilte mit, das Tram sei laut ersten Hinweisen «erheblich schneller» unterwegs gewesen als erlaubt. Die Polizei teilte mit, ein 42-jähriger Mann sei wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen worden. Medien berichteten, es handle sich dabei um den Zugführer. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.
Der Unfallort befindet sich laut Augenzeugen in einer scharfen Kurve. Ob die Wetterbedingungen eine Rolle bei dem Unfall gespielt haben, war zunächst unklar. Es hatte während der Nacht in London heftig geregnet.
Die Polizei warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. «Zu diesem Zeitpunkt ist es noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob ein einziger Faktor zu diesem Unglück geführt hat», hiess es in einer Mitteilung.
«Wir arbeiten eng mit den Rettungskräften am Unfallort zusammen und werden die Zusammenarbeit während der Untersuchung des Unfalls fortsetzen», sagte Londons Verkehrsbeauftragter Mike Brown.
Eine Anwohnerin berichtete, sie habe am frühen Morgen «ein gewaltiges Krachen» gehört. Rettungskräfte hätten Menschen auf Tragen vom Unfallort weggebracht, sagte die Frau der britischen Nachrichtenagentur PA. Einige davon seien erheblich verletzt gewesen. An dem Einsatz war eine grosse Zahl von Rettungskräften beteiligt.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan teilte mit, seine Gedanken seien bei all denen, die mit dem Vorfall zu tun hätten. Die britische Premierministerin Theresa May sagte: «Meine Gedanken und Gebete sind mit all denen, die von diesem schrecklichen Vorfall betroffen sind.»
Das Londoner Tram verbindet mehrere Vororte im Süden der Hauptstadt. Das im Jahr 2000 eröffnete Schienennetz erstreckt sich über insgesamt 28 Kilometer. Jährlich nutzen Millionen Menschen das System. (sda/dpa/afp)