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Indien

Gefangen: Elefant tötete 6 Menschen in Indien

Der reisliebende und aggressive Elefant Arikomban beim Transport in ein Wildreservat.
Der reisliebende und aggressive Elefant Arikomban beim Transport in ein Wildreservat.

Nach über 5 Jahren gefangen: Reisliebender Elefant tötete 6 Menschen in Indien

Indische Förster haben einen berüchtigten Problem-Elefanten gefangen. Dieser soll unter anderem aufgrund seiner Vorliebe für Reis mindestens sechs Menschen getötet haben.
01.05.2023, 07:5201.05.2023, 13:57
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Die Geschichte klingt ein wenig nach einem billigen Horrorfilm. Doch einem Bericht der Zeitung «Indian Express» zufolge ist sie trauriger Ernst: Seit mehr als fünf Jahren «terrorisierte» ein wilder Elefant die Menschen im Distrikt Idukki im indischen Bundesstaat Kerala. Insbesondere aufgrund seiner Vorliebe für Reis kam es immer wieder zu Konfrontationen zwischen dem Tier, das die Menschen naheliegend «Arikomban», übersetzt «Reisstosszahn», tauften. Mindestens sechs Menschen wurden demzufolge vom aggressiven Elefanten getötet.

Seit Jahren versuchten die lokalen Behörden, das Problemtier zu fangen, um es umzusiedeln. Doch Arikomban erwies sich als äusserst clever und entging den Jägern Mal um Mal. Nun wurde seine Vorliebe für Reis dem Elefantenbullen, der auf rund 30 Jahre geschätzt wird, aber zum Verhängnis. Arikomban «überfiel» am vergangenen Freitag zwei Dörfer in der Region, wo er sich an seinem Lieblingsnahrungsmittel und anderem Getreide gütlich tat.

Durch sein Auftauchen in den Dörfern konnten die Behörden das Tier später zusammen mit seiner Herde in den nahegelegenen Hügeln lokalisieren. Daraufhin stellten sie ein Jagdteam mit rund 150 Beamten und vier abgerichteten Kumki-Elefanten zusammen, um Arikomban endlich fangen zu können.

Doch auch diesem Grossaufgebot konnte der Bulle länger als geplant widerstehen. Dem Bericht der Zeitung zufolge braucht es gleich fünf Schüsse mit Beruhigungsmittel, um den Elefanten ausser Gefecht zu setzen. Als dies gelang, bugsierten ihn die Jäger mithilfe der speziell ausgebildeten Hilfselefanten in einen Lastwagen. Dort wurde Arikomban mit einem GPS-Band ausgestattet, um ihn künftig einfach orten zu können. Das Tier wurde dann in einem Wildreservat, weiter entfernt von menschlichen Siedlungen, abgeladen.

Gewaltsame Zusammenstösse von Menschen mit Elefanten sind in Indien häufig und enden nicht selten auch tödlich. Naturschützer machen die Ausbreitung der Menschen in den Lebensraum der Dickhäuter dafür verantwortlich. Diese haben im Grunde ein friedliches Wesen, können aber bei der Verteidigung ihres Territoriums sehr rabiat werden. (con)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Simplicissimus
01.05.2023 08:30registriert Januar 2015
Wow, vorbildlich ! Aus der Schweiz (und Italien) sollte eine Delegation nach Indien gehen im zu lernen, wir wir hier mit Wolf und Bär umgehen können. Der Elefant tötete 6 Menschen und wird umgesiedelt.
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bbelser
01.05.2023 10:15registriert Oktober 2014
"Gewaltsame Zusammenstösse von Menschen mit Elefanten sind in Indien häufig und enden nicht selten auch tödlich."

Weltweit betrachtet enden Zusammenstösse von Menschen mit Elefanten exorbitant häufiger tödlich für die Elefanten.
Ohne jede Rücksicht auf den Nachwuchs dieser empfindsamen und intelligenten Lebewesen.

Von "Problem-Menschen" ist dann (z.B. bezüglich Elfenbein-Wilderern) übrigens nicht die Rede...
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