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Viele Tote nach schweren Gefechten mit Militanten im Iran

Viele Tote nach schweren Gefechten mit Militanten im Iran

04.04.2024, 11:38
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Im Südosten des Irans haben Militante einen Grossangriff auf Stützpunkte der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) verübt. 16 Angreifer und 11 Sicherheitskräfte seien getötet worden, berichteten die iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Tasnim am Donnerstag. Die Attacken erfolgten demnach in der Nacht auf Militäreinrichtungen in den Städten Rask und Tschahbahar der Provinz Sistan und Belutschistan. Die Rede war von einem «vereitelten Terrorangriff».

Chabahar
Bild: twitter

Auf Videos des staatlichen Rundfunks waren Schusswechsel bei Strassengefechten zu sehen. Sicherheitskräfte hätten die Städte am Donnerstagmorgen jedoch wieder unter Kontrolle gebracht, berichteten iranische Medien weiter. Staatsmedien zufolge sollen die Angreifer sich zwischenzeitlich auch in Wohngebieten verschanzt und Geiseln genommen haben. In den sozialen Medien wurde auch nach Tagesanbruch noch über Gefechte mit schwerem Geschütz berichtet.

Die militante Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff für sich. Sie kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans. Bereits vor wenigen Monaten war die Stadt Rask Schauplatz von Gefechten zwischen der Gruppe und Irans Sicherheitskräften. Auf ihrem Telegram-Kanal gab Dschaisch al-Adl an, mindestens sechs Militäreinrichtungen angegriffen zu haben. Sie rief die Bewohner der Region auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Unabhängig überprüfen liessen sich die Informationen aus der Provinz nicht. Dschaisch al-Adl, eine sunnitische Rebellengruppe, hat ihre Angriffe im vergangenen Jahr intensiviert. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die USA und der Iran haben die Gruppe als Terrororganisation eingestuft.

Mitte Januar hatten Irans Revolutionswächter Stellungen der militanten Gruppe im Nachbarland Pakistan beschossen, wo sich ihre Rückzugsgebiete befinden sollen. Dies führte vorübergehend zu einer schweren Verstimmung zwischen Teheran und Islamabad. (saw/sda/dpa)

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