Nach anhaltenden Angriffen aus dem Gazastreifen mit Brand-Ballons hat Israel eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Donnerstag erneut Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen.
Es seien Einrichtungen der islamistischen Hamas attackiert worden, unter anderem ein Militärgelände, unterirdische Einrichtungen und Beobachtungsposten, teilte die Armee am frühen Donnerstagmorgen mit. Es seien dabei Kampfjets und Panzer eingesetzt worden.
Israel mache die Hamas für alle Angriffe aus dem Gazastreifen verantwortlich, hiess es in der Mitteilung. Man nehme «alle terroristischen Aktivitäten auf israelischem Territorium sehr ernst» und werde «alles Notwendige tun, um Versuche zu vereiteln, israelischen Bürgern zu schaden». Israels Luftwaffe hatte bereits in der Nacht zu Mittwoch Hamas-Ziele in dem Küstenstreifen beschossen.
Ebenfalls am Mittwoch hatte Israel nach den Angriffen mit Brand-Ballons die Fischereizone vor dem Palästinensergebiet eingeschränkt. Die Zone wurde bis auf Weiteres von 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) auf acht Seemeilen (rund 15 Kilometer) reduziert.
Seit Beginn der Corona-Krise hatten militante Palästinenser weitgehend davon abgesehen, Ballons aus dem Gazastreifen in Richtung Israel fliegen zu lassen, an denen Brandflaschen oder Sprengsätze befestigt waren. Zuletzt nahm dies aber wieder stark zu.
Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Massnahme mit Sicherheitserwägungen. Rund zwei Millionen Einwohner leben unter sehr schlechten Bedingungen in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. (sda/dpa)