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Erfolg für die Raumfahrt: Japanisches Miniraumschiff landet auf dem Mond

Japanischer Mondlander «Slim»: Das Miniraumschiff ist erfolgreich auf dem Erdtrabanten gelandet.
Japanischer Mondlander «Slim»: Das Miniraumschiff ist erfolgreich auf dem Erdtrabanten gelandet.Bild: Isas / Jaxa

Erfolg für die Raumfahrt: Japanisches Miniraumschiff landet auf dem Mond

Nach zwei gescheiterten Missionen ist Japan jetzt Mondlande-Nation. Die unbemannte Sonde «Slim» setzte punktgenau in einem Krater des Erdtrabanten auf.
19.01.2024, 16:3819.01.2024, 19:02
Steve Haak, Dorothea Meadows / t-online
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t-online

Japan ist die geplante weiche Landung auf dem Mond nach Stand vom Freitagabend wohl geglückt. Damit ist Japan nach den USA, der Sowjetunion, China und Indien das fünfte Land, dem das geglückt ist.

Allerdings kam es zu Problemen bei der Stromversorgung. Das Solarpanel arbeite nicht, hiess es bei einer Pressekonferenz mit Experten von Japans Raumfahrtagentur Jaxa. Der Lander «SLIM» (Smart Lander for Investigating Moon) kommuniziere aber bisher noch mit der Bodenstation, es würden Daten empfangen. Die Kapazität der Batterie reiche voraussichtlich noch für einige Stunden. Weitere Erkenntnisse seien mit der Auswertung weiterer Daten zu erwarten. Ob die Landung wie geplant innerhalb einer Zone von 100 Metern erfolgte, könne noch nicht gesagt werden.

Der Landeanflug von «Slim» begann um 16 Uhr unserer Zeit und dauerte rund 20 Minuten. Die ersten beiden Versuche Japans, auf dem Mond zu landen, waren 2022 und 2023 missglückt.

Das 2.4 Meter lange und 1.7 Meter breite Raumfahrzeug landete im sogenannten Shioli-Krater, der einen Durchmesser von weniger als 300 Metern hat. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dort der Mondmantel, die noch kaum erforschte Schicht unter der Kruste, von der Oberfläche aus zugänglich ist.

«Slim» sucht nach Wasservorkommen

Aufgabe von «Slim» – abgekürzt für «Smart Lander for Investigating Moon» – wird es sein, Gestein zu untersuchen und nach Wasser auf dem Mond zu forschen. Die auf dem Mond gesammelten Daten sollen im Rahmen des von den USA geleiteten Artemis-Programms verwendet werden.

Mit diesem Programm will die Nasa nach mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond bringen, allerdings wurde die Mondlandemission «Artemis 3» erst vorige Woche auf September 2026 geschoben.

Erst vor wenigen Tagen scheiterte eine US-Privatmission, die den Lander «Peregrine» zum Erdtrabanten geschickt hatte wegen technischer Schwierigkeiten. Am Donnerstag war die Mondsonde bei einem kontrollierten Wiedereintritt in der Erdatmosphäre verglüht.

Eigentlich hätte die Kapsel im Februar in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste – unbemannte – US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen sollen.

(sda/t-online)

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