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Kosovo

Kosovos Regierungschef Kurti beschuldigt nach Explosionen Serbien

epa11527295 Kosovo's Prime Minister Albin Kurti speaks during a joint press conference with North Macedonia's prime minister in Skopje, Republic of North Macedonia, 05 August 2024. Kosovo&#0 ...
Kosovos Regierungschef Albin Kurti glaubt, dass die Explosion an einem Versorgungskanal für zwei wichtige Kohlekraftwerke von «serbisch geführten Banden» verursacht wurde.Bild: keystone

Kosovos Regierungschef Kurti beschuldigt nach Explosionen «von Serbien gelenkte Banden»

30.11.2024, 16:15
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Im stark serbisch besiedelten Norden des Kosovo haben Unbekannte mit einem Sprengsatz einen Wasserkanal beschädigt, der zwei wichtige Kohlekraftwerke versorgt. Verletzt wurde dabei niemand. Ministerpräsident Albin Kurti bezeichnete den Vorfall als einen von Belgrad gesteuerten Terrorakt.

Die Partei der ethnischen Serben des Kosovo, Srpska Lista, verurteilte die Beschädigung des Kanals und verlangte eine Untersuchung durch die Nato-geführte Friedenstruppe KFOR und die EU-Rechtsstaatsmission Eulex.Im Ort Zubin Potok nahe der Explosion führte Kosovos Polizei eine Grossrazzia durch. Auch im Ort Zvecan wurde die Polizeipräsenz verstärkt, nachdem Unbekannte dort die Polizeistation und ein Gemeindegebäude mit Handgranaten angegriffen hatten.

Im Ort Zubin Potok nahe der Explosion führte Kosovos Polizei eine Grossrazzia durch. Auch im Ort Zvecan wurde die Polizeipräsenz verstärkt, nachdem Unbekannte dort die Polizeistation und ein Gemeindegebäude mit Handgranaten angegriffen hatten.

Regierungschef spricht von terroristischem Angriff

«Der Angriff wurde von Profis durchgeführt. Es ist der nächste kriminelle und terroristische Angriff, von dem wir glauben, dass er von Banden kommt, die von Serbien inszeniert und geleitet werden», sagte Kurti. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic unterstütze diese kriminellen Strukturen. Es gebe von serbischer Seite «das Interesse, die Bereitschaft und die Fähigkeit, solche Angriffe und Schäden anzurichten», wofür auch der Einsatz grosser Sprengstoffmengen im aktuellen Fall spreche, sagte Kurti weiter. Durch den Schaden am Wasserkanal sei die Stromversorgung in Teilen des Kosovo in Gefahr.

Kurti verwies auch auf Milan Radoicic, den kosovo-serbischen Geschäftsmann, der sich zur Urheberschaft eines schweren Zwischenfalls vom September 2023 bekannt hatte. Damals hatte ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp im nordkosovarischen Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Radoicic floh nach Serbien und wurde dort nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.

Serbiens Präsident Vucic bezeichnete die Anschuldigungen als unbegründet, «voreilig und ohne Beweise», wie seine Partei mitteilte. Dies sei verantwortungslos und gefährde Frieden und Stabilität in der Region. Er verlangte eine unparteiische Untersuchung unter Beteiligung der internationalen Partner.

Die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien dauern trotz internationaler Vermittlungsversuche an. Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an. Serbien hat sich jedoch bis heute nicht mit dem Verlust seiner einstigen Provinz abgefunden und fordert diese für sich zurück. (sda/dpa)

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