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Boliviens Oppositionschef wegen Staatsstreichsvorwürfen festgenommen

Boliviens Oppositionschef wegen Staatsstreichsvorwürfen festgenommen

Wegen seiner Beteiligung an einem mutmasslichen Staatsstreich hat die Polizei den bolivianischen Oppositionsführer Luis Fernando Camacho verhaftet.
29.12.2022, 12:30
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Der Gouverneur des Bundesstaates Santa Cruz sei am Mittwoch auf Grundlage eines Haftbefehls festgesetzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Dem Rechtspolitiker wird vorgeworfen, 2019 eine wichtige Rolle bei den Protesten gegen den damaligen Staatschef Evo Morales gespielt zu haben. Morales musste schliesslich zurücktreten, die aktuelle Linksregierung wertet die damaligen Proteste als Staatsstreich.

epa10380719 The Governor of the Bolivian region of Santa Cruz and opposition leader, Luis Fernando Camacho (R) enters the offices of the Special Force to Fight Against Crime (Felcc) in La Paz, Bolivia ...
Oppositionsführer Camacho beim Versuch in eine staatliche Behörde zu gelangen.Bild: keystone

Die Regierung des wirtschaftsstarken Bundesstaates Santa Cruz bezeichnete die Festnahme ihres Gouverneurs als Entführung. Der 43-Jährige sei bei einem irregulären Polizeieinsatz festgesetzt und an einen unbekannten Ort gebracht worden, teilte die Provinzregierung mit. Sie machte Präsident Luis Arce für die Sicherheit von Camacho verantwortlich.

In Santa Cruz kam es laut Medienberichten nach der Festnahme zu Zusammenstössen von Anhängern Camachos und der Polizei. Dabei hätten die Beamten auch Tränengas eingesetzt. Der Sitz der Staatsanwaltschaft sei in Brand gesteckt worden. Zudem hätten Camacho-Anhänger zeitweise den internationalen Flughafen von Santa Cruz blockiert. Sie hätten verhindern wollen, dass der Politiker zum Regierungssitz nach La Paz geflogen werde. Dort sei Camacho am Abend streng bewacht in einem Hubschrauber eingetroffen.

Nach dem Rücktritt und der Flucht ins Ausland von Ex-Präsident Morales war Camacho 2020 als Präsidentschaftskandidat angetreten. Zuletzt führte er einen Generalstreik in seinem Departement an, um eine vorgezogene Volkszählung zu erzwingen. Davon erhofft sich die Regierung von Santa Cruz mehr Steuermittel und mehr Abgeordnetensitze im Parlament. (sda/dpa)

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