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Autoritäre Präsidenten nicht an Amerika-Gipfel eingeladen

Autoritäre Präsidenten nicht an Amerika-Gipfel eingeladen – USA ernten Kritik

27.05.2022, 22:2729.05.2022, 12:20
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Mehrere linke Regierungen aus Lateinamerika haben die USA für ihre Einladungspraxis zum Amerika-Gipfel übernächste Woche in Los Angeles kritisiert. Zuletzt war bekannt geworden, dass die US-Regierung die autoritären Präsidenten von Kuba, Venezuela und Nicaragua offensichtlich nicht zu dem Treffen einladen will.

Cuba's President Miguel Diaz Canel, left, and Venezuela's President Nicolas Maduro attend the XXI ALBA Summit at Revolution Palace in Havana, Cuba, Sunday, May 8, 2022. (Omara Garcia Mederos ...
Beide nicht eingeladen: Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel und Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.Bild: keystone

«Die Praxis des Ausschlusses ist nicht neu und bestätigt das Interesse der Vereinigten Staaten an der Kontrolle des interamerikanischen Systems, um es für hegemoniale Ziele zu nutzen», sagte der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel am Freitag beim 21. Gipfel der Bolivarianischen Allianz für Amerika (Alba) in Havanna. «Dazu hat sie weder politisch noch moralisch ein Recht.»

Auch der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro kritisierte den Ausschluss der drei Länder von dem Gipfel. «Venezuela, als revolutionäres Volk, ist auf dem Weg der Einheit und Befreiung des Kontinents», sagte Maduro, der von den USA nicht mehr als Präsident anerkannt wird. Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega wurde aus Managua zugeschaltet und verurteilte die «interventionistische, tyrannische, imperialistische und terroristische Politik der USA.»

Zuletzt hatten sich mehrere Staatschefs wie der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador und der bolivianische Präsident Luis Arce mit den Ausgeschlossenen solidarisiert. Sie machten ihre Teilnahme davon abhängig, dass alle Länder eingeladen werden.

Medienberichten zufolge bemühen sich US-Diplomaten derzeit, möglichste viele Staats- und Regierungschefs aus der Region zum Kommen zu bewegen. Sollten wichtige Länder den Gipfel boykottieren, droht US-Präsident Joe Biden eine diplomatische Schlappe. (saw/sda/dpa)

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10 Kommentare
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Päule Freundt
28.05.2022 11:07registriert März 2022
Die USA der Hegemonie bezichtigen? Kann man so sehen.

Verdanken die Präsidenten in Kuba, Venezuela und Nicaragua ihre Macht einem echten demokratischen Prozess? Wohl kaum.

Also, wo liegt das Problem? Dass die USA einen Gipfel abhalten, um Führungsstärke zu zeigen, - oder dass diktatorisch herrschende Führer sich über die Nicht-Einladung beschweren, obwohl sie selbst früher die USA als Erzfeind/Teufel bezeichnet hatten?

Die USA sind keine Engeli und haben Dreck am Stecken. - Aber grad die drei ‘Revolutionäre’ sollten auf keinen Fall mit ihren Diktatoren-Fingern auf die USA zeigen.
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