Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition ist in Bolivien ein junger Mann ums Leben gekommen. In Cochabamba seien bei Zusammenstössen zudem 95 Menschen verletzt worden.
Dies berichtete die Zeitung «La Razón» am Mittwoch (Ortszeit). In der nahe gelegenen Ortschaft Vinto steckten Regierungsgegner das Rathaus in Brand, übergossen die Bürgermeisterin mit roter Farbe, schoren ihr das Haar und trieben sie durch die Strassen. Die Ombudsstelle des südamerikanischen Landes verurteilte die Gewalt und rief die verfeindeten Lager zum Dialog auf.
Der 20-Jährige starb am Mittwoch in einem Spital in Cochabamba an Herzstillstand, wie ein Arzt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte. Damit stieg die Zahl der Toten im Rahmen der seit gut zwei Wochen anhaltenden Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Staatschef Evo Morales auf drei.
Staatschef Morales zeigte sich in einer Twitter-Botschaft bestürzt über den Tod des Studenten. Er machte «politische Gruppen, die zum Rassenhass aufrufen», für die tödlichen Verletzungen verantwortlich.
Unter Polizeischutz erreichte Oppositionsführer Luis Fernando Camacho am Mittwoch den Hauptstadtflughafen von El Alto, um Präsident Evo Morales ein Schreiben zu überreichen, in dem dessen Rücktritt gefordert wird. Zuvor hatten Anhänger des Staatschefs den Besuch von Camacho verhindert und ihn zur Rückkehr in seine Heimatregion Santa Cruz gezwungen.
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— Bolivians (@Boliviansinform) November 6, 2019
Seit der umstrittenen Präsidentenwahl in Bolivien am 20. Oktober liefern sich die politischen Lager des südamerikanischen Landes erbitterte Auseinandersetzungen. Regierungsgegner zweifeln den Sieg von Präsident Morales in der ersten Runde an und fordern eine Überprüfung der Wahl. (sda/dpa)