International
Lateinamerika

Amerikanische Staaten verurteilen Festnahme in Botschaft in Ecuador

Amerikanische Staaten verurteilen Festnahme in Botschaft in Ecuador

06.04.2024, 21:17
Mehr «International»

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die Festnahme von Ecuadors früherem Vizepräsidenten Jorge Glas in der mexikanischen Botschaft in Quito kritisiert. «Das Generalsekretariat weist jede Aktion zurück, die die Unverletzlichkeit diplomatischer Vertretungen missachtet», teilte das Staatenbündnis am Samstag mit. «Wir erklären uns solidarisch mit den Opfern des unangemessenen Einsatzes in der mexikanischen Botschaft in Ecuador.»

Am Vortag waren ecuadorianische Sicherheitskräfte in die mexikanische Botschaft in Quito eingedrungen und hatten Glas dort festgenommen. Der Ex-Vizepräsident war wegen Korruption zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Seit Monaten hielt er sich in der mexikanischen Botschaft auf. Am Freitag kündigte das mexikanische Aussenministerium an, Glas Asyl gewähren zu wollen.

Police stand guard at the entrance of the penitentiary where former Vice President Jorge Glas is being held, in Guayaquil, Ecuador, Saturday, April 6, 2024. Ecuadorian police broke through the externa ...
Sicherheitskräft vor dem Gefängnis in Guayaquil, wo Jorge Glas festgehalten wird.Bild: keystone

Diplomatische Beziehungen abgebrochen

Nach dem Zugriff in der Botschaft brach Mexiko die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab und rief sein gesamtes Botschaftspersonal zurück. Das Aussenministerium in Mexiko-Stadt kündigte an, Ecuador wegen Verstössen gegen das Völkerrecht vor dem Internationalen Gerichtshof zu belangen.

Auch die OAS verurteilte die Festnahme in der mexikanischen Botschaft als eine Verletzung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen. Dort heisst es: «Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten.»

(sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Guatemala will Schicksal Tausender Vermisster aufklären

Guatemalas Regierung verstärkt mithilfe einer neuen Sonderinstanz ihre Bemühungen, dass Schicksal Tausender Vermisster aufzuklären. Es gehe um rund 45'000 Menschen, darunter viele Kinder, die während des Bürgerkriegs in dem mittelamerikanischen Land zwischen 1960 und 1996 verschwunden seien, sagte Präsident Bernardo Arévalo. Ebenfalls solle nach derzeit vermissten Migranten und anderen Personen gesucht werden.

Zur Story