
Touristen in Lissabon mussten die Treppe nehmen, weil der Strom ausgefallen war.Bild: keystone
Liveticker
Weite Teile Spaniens und Portugals sowie kurzzeitig auch Gebiete in Südfrankreich und Andorra hatten am Montag keinen Strom mehr. Mittlerweile bessert sich die Lage. Die Suche nach den Ursachen geht derweil weiter.
29.04.2025, 21:3030.04.2025, 03:04
Die neusten Entwicklungen im Liveticker
Durch den massiven Stromausfall vom Montag auf der Iberischen Halbinsel sind Medienberichten zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Kleinstadt Taboadela im Nordwesten Spaniens starben drei Mitglieder einer Familie durch eine Kohlenmonoxidvergiftung, wie die regionale Zeitung «La Voz de Galicia» und die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Polizei berichteten.
Die Opfer seien ein Ehepaar im Alter von 81 und 77 Jahren sowie deren 56-jähriger Sohn. Das älteste Mitglied des Haushalts habe ein Beatmungsgerät gebraucht. Als der Strom ausfiel, sei ein benzinbetriebener Notstromgenerator angeschmissen worden, dessen Abgase sich offenbar unbemerkt im Haus verteilt hätten. (sda/dpa/vro)

Bild: Keystone
Wie der britische «Telegraph» berichtet, kam es nur Stunden vor den Ausfällen in Spanien und Portugal zu ungewöhnlichen Frequenzschwankungen in Grossbritannien. Die Ursache wird derzeit ermittelt. Demnach kam es erst zu einem Stromausfall in einem Gaskraftwerk, dann zu einem Ausfall einer Verbindungsleitung zwischen Grossbritannien und Dänemark. Das war um 2 Uhr morgens. Am Abend gab es eine erneute Frequenzschwankung. Ein Sprecher des britischen Netzbetreibers erklärt, dass es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Ausfällen in Spanien und anderen Ländern gebe. Die Situation werde jedoch überprüft. (vro)
Die spanische Justiz prüft derzeit eine «Computer-Sabotage» als mögliche Ursache für den grossflächigen Stromausfall. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Ein Richter der Audiencia Nacional, das Gericht, das in Spanien für die Verfolgung schwerer Straftaten zuständig ist, habe eine Voruntersuchung dazu eingeleitet. Sollte sich dieser Verdacht bestätigt werden, könnte die Tat als «Terrorismus» eingestuft werden, da es sich um einen Akt gegen die strategische Infrastruktur handelte. Die Ermittlungen sollen klären, ob es sich um eine gezielte Störung handelt und wer möglicherweise dahintersteckt. Genauere Details sind bislang nicht bekannt.
Nach dem massiven Stromausfall auf der iberischen Halbinsel haben sich in Marokko die Internetverbindungen normalisiert. Die marokkanische Tochter des französischen Telekommunikationsriesen Orange, Orange Maroc, erklärte am Dienstag, die Internetverbindung werde «schrittweise wiederhergestellt, während die von den Stromausfällen in Spanien und Portugal betroffenen internationalen Verbindungen wiederhergestellt werden».
Die marokkanische Flughafenbehörde teilte überdies mit, dass die Check-In- und Boardingsysteme wieder normal funktionierten. In ganz Spanien und Portugal war am Montagmittag der Strom ausgefallen. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Die Panne hatte massive Verkehrsprobleme und den Ausfall von Telekommunikationssystemen zur Folge.
Die Ursache der folgenschweren Panne wird noch untersucht. Der spanische Netzbetreibers Red Eléctrica Española und die portugiesische Regierung gehen nach eigenen Angaben derzeit nicht von einem Cyberangriff als Ursache aus. (awp/sda/afp)
Nach dem massiven Stromausfall auf der iberischen Halbinsel gehen weder der spanische Netzbetreiber noch die portugiesische Regierung von einer Cyberattacke als Ursache aus. «Mit Blick auf die Analysen, die wir bislang vornehmen konnten, können wir einen Cybersicherheitsvorfall in der Infrastruktur des Stromnetzes ausschliessen», sagte der Chef für die Systembetriebsdienste des Netzbetreibers Red Eléctrica Española, Eduardo Prieto, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Die Regierung in Lissabon unterstützte dies. «In Portugal haben wir zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Informationen zu einer Cyberattacke oder einem feindlichen Angriff», erklärte Regierungssprecher António Leitão Amaro. Dies sei «die vorläufige Einschätzung verschiedener Dienste». In einem Interview mit dem Sender CNN Portugal konkretisierte Leitão Amaro, bei der am Montag aufgetretenen Panne habe es sich um ein Problem in einem Stromtransportnetz in Spanien gehandelt.
In ganz Spanien und Portugal war am Montagmittag der Strom ausgefallen. Die Panne hatte ein riesiges Chaos mit massiven Verkehrsproblemen und dem Ausfall von Telekommunikationssystemen zur Folge. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen.
Erst nach Stunden wurde die Stromversorgung in Spanien und Portugal wiederhergestellt. Auch die Telefon- und Internetverbindungen funktionieren inzwischen wieder. Die Ursache für die folgenschwere Panne wird jedoch noch untersucht. (awp/sda/afp)
Nach dem landesweiten Stromausfall in Spanien hat es in Teilen der tausende Kilometer entfernten Arktis-Insel Grönland einen womöglich damit zusammenhängenden Ausfall des Kommunikationsnetzes gegeben. Sowohl Telefonate und SMS als auch die Nutzung des Internets seien am Montagabend in Teilen Grönlands nicht mehr möglich gewesen, teilte der örtliche Kommunikationsanbieter Tusass mit.
Besonders stark betroffen waren demnach der Norden und der Süden der riesigen, zu Dänemark gehörenden Insel. «Wir untersuchen, ob es einen Zusammenhang zu dem grossen Elektrizitätsausfall in Spanien gibt», erklärte Tusass weiter. Demnach wurde die «Verbindung zu unserer Ausrüstung in Maspalomas in Spanien» unterbrochen, von der Grönland «bei der Versorgung der Kunden im Satellitengebiet stark abhängig» sei.
Tusass versandte seine Mitteilung gegen Mitternacht MESZ. Seitdem teilte das Unternehmen keinen neuen Stand mit.
In ganz Spanien und Portugal war am Montagmittag aus bisher ungeklärten Gründen der Strom ausgefallen. Auch der Südwesten Frankreichs und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Die Panne legte in Spanien den gesamten Zugverkehr lahm. Ausserdem sorgte sie über die Landesgrenzen hinaus für Verkehrschaos und Störungen der Mobilfunk- und Internetverbindungen.
Am Dienstagmorgen war die Stromversorgung auf der iberischen Halbinsel nach Angaben der Versorger wieder nahezu vollkommen normal. Die Ursache für den massiven Stromausfall ist aber weiterhin unklar. (awp/sda/afp)

Bild: keystone
Nach dem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel fliesst der Strom zumindest in Spanien fast überall wieder. Gegen 6 Uhr waren etwa 99,16 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt, meldete der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. (sda/dpa)
Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal hat sich die Lage am frühen Dienstagmorgen weiter normalisiert. Millionen Haushalte werden wieder mit Strom versorgt. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica teilte gegen 3 Uhr morgens mit, dass 82,4 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt seien. Auch im Nachbarland Portugal gab es wieder Elektrizität in den meisten Haushalten, wie der Sender RTP unter Berufung auf den Netzbetreiber E-Redes berichtete: Rund 95 Prozent der rund 6,5 Millionen Kunden würden inzwischen wieder versorgt, hiess es gegen Mitternacht.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte in einer Fernsehansprache am Vorabend eine Rückkehr zum Normalzustand am Dienstag in Aussicht gestellt. Eine Ursache für den Blackout nannte Sánchez nicht. Man schliesse keine Möglichkeit aus, sagte er.
Wegen des grossflächigen Blackouts hatten am Montag in Portugal und Spanien unzählige Menschen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen festgesessen, Urlauber strandeten an Flughäfen, auch Internet und Telefonnetze waren down. Ampeln fielen aus, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten.(sda/dpa)
Aus den betroffenen Metropolen wie Madrid oder Lissabon gibt es diverse Videos, die zeigen, wie die Menschen nach Stunden ohne Strom die Wiederherstellung der Versorgung bejubeln. Unter anderem auf den Strassen oder aus Fenstern und von Balkonen waren Jubelschreie zu hören, Menschen in Restaurants und Cafés fingen spontan an, zu applaudieren.
Gegen 22.30 Uhr konnte die Stromversorgung in den meisten Vierteln Madrids wieder hergestellt werden. Aus Portugal wurde in der Nacht auf Dienstag vermeldet, dass 85 von 89 Umspannwerken, welche für die Verbindung des Stromnetzes zentral sind, wieder laufen. (con/sda)
Eine konkrete Ursache für den Mega-Blackout nannte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez in einer abendlichen Ansprache nicht. Man schliesse keine Möglichkeit aus, sagte er. Spanien stehe «vor einer langen Nacht mit viel Arbeit» – auch wenn es laut Stromversorger Red Eléctrica am späten Abend sowohl in der Hauptstadt Madrid, die neun Stunden lang ohne Strom gewesen war, als auch in Regionen wie Katalonien, Aragonien, dem Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Valencia wieder grossflächige Stromversorgung gab.
Nicht viel konkreter wurden die Verantwortlichen im Nachbarland. Die Probleme in Portugal seien durch eine Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein «seltenes atmosphärisches Phänomen» zurückzuführen sei, berichteten RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Netzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, die vollständige Normalisierung des Netzes könne «aufgrund der Komplexität des Phänomens» aber eine Woche dauern. Das portugiesische Verteidigungsministerium rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut der Zeitung «El País» mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke. (con/sda/dpa)
Das ist passiert
In Spanien und Portugal gab es am Montag einen weitreichenden Stromausfall. Auch Teile von Südfrankreich und Andorra waren kurzzeitig betroffen. Mittlerweile ist die Versorgung wieder hergestellt. In den Metropolen Madrid oder Lissabon brandete nach chaotischen Stunden Jubel auf, als das Licht wieder anging. Die Hintergründe des Mega-Stromausfalls sind weiter nicht vollständig geklärt.
Öffentliches Leben mehrheitlich lahmgelegt
Zuvor meldeten Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur sowohl aus den spanischen Grossstädten Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde.
Die Stromausfälle hatten den normalen Betrieb von Infrastrukturen, Kommunikation, Bahnhöfen, Flughäfen, Geschäften und Gebäuden lahmgelegt. Spitäler waren durch den Einsatz von Generatoren nicht betroffen.
Am Montagmittag fiel der Stromverbrauch plötzlich massiv ab.
Der Internet-Traffic in Spanien fiel um 37 Prozent im Vergleich zu den sieben vorangehenden Tagen. In Portugal fiel er um 30 Prozent.

screenshot: x
Das staatliche Eisenbahnunternehmen Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr das ganze Netz ausgefallen sei. «An allen Bahnhöfen wurden Züge angehalten und keine Abfahrten durchgeführt.» In Madrid fuhr die Metro überhaupt nicht mehr.
Die spanische Zeitung «El País» sprach von einem «massiven Stromausfall», allerdings nur auf dem Festland. Laut Reportern waren die Kanarischen oder Balearischen Inseln nicht betroffen.
Im Nachbarland Portugal erstreckte sich der Blackout in mehreren Gebieten – von Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP.
Ursache noch nicht abschliessend geklärt
Während der spanische Ministerpräsident erklärte, die Ursache des Stromausfalls sei noch unbekannt, erklärte der spanische Stromnetzbetreiber REN, es habe «sehr grosse Schwankungen in der elektrischen Spannung gegeben, zunächst im spanischen Netz, die sich dann auf das portugiesische Netz ausgeweitet hätten».
Die Vermutung dahinter: Der Stromausfall könnte durch «extreme Temperaturschwankungen» verursacht worden sein, die die Hochspannungsleitungen im Landesinneren Spaniens durcheinandergebracht hätten.
Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit untersucht laut der Zeitung «El País», ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke. Auch Spanien hatte diese Möglichkeit später als unwahrscheinlich taxiert.
Der Stromausfall führte zu einem Verkehrschaos in Spanien
Video: twitter/theinformant_x
Stromausfälle sorgten für Ärger
Der Stromausfall hat auf den Social-Media-Plattformen eine Welle von Beschwerden ausgelöst, wobei #apagón in Spanien zu einem Trendthema wurde. Fluggäste auf den Flughäfen haben ihre Frustration über den Mangel an Informationen und die langen Verspätungen zum Ausdruck gebracht.
Bei den Stromversorgern ging eine Flut von Anrufen ein, und Notdienste wie die Madrider Notrufnummer 112 kümmerten sich um kleinere Zwischenfälle, um in Aufzügen eingeschlossene Personen.
(cma/con/sda)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die US-Sängerin Jill Sobule ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend und berufen sich dabei auf das Management.