International
Mehr Zeit als Geld

Trump dementiert 20-Milliarden-Schutzschirm für Ungarn

KEYPIX - epa12510902 US President Donald Trump (L) welcomes Hungary's Prime Minister Viktor Orban (R) to the White House in Washington DC, USA, 07 November 2025. The two are expected to discuss t ...
US-Präsident Donald Trump zeigt auf den ungarischen Regierungschef Viktor Orban.Bild: keystone
Mehr Zeit als Geld

Trump dementiert 20-Milliarden-Schutzschirm für Ungarn

09.12.2025, 20:5109.12.2025, 20:51

US-Präsident Donald Trump hat Ungarn nach eigener Darstellung bislang keine Finanzmittel in Höhe von bis zu 20 Milliarden US-Dollar (knapp 17,2 Mrd Euro) zugesagt. «Nein, ich habe ihm das nicht versprochen, aber er hat sicherlich danach gefragt», sagte er im Interview des Nachrichtenportals «Politico».

«So plane ich die Zukunft. Guten Morgen, Brüssel!»
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban

Mitte November hatte der ungarische Regierungschef Viktor Orban seiner Delegation nach einem Besuch im Weissen Haus gesagt, dass sein Land nun im Falle eines «spekulativen oder politischen Angriffs» aus dem Ausland auf «einen amerikanischen Finanzschutzschild zählen» könne, wie regierungsnahe ungarische Medien damals berichteten. Er fügte hinzu: «So plane ich die Zukunft. Guten Morgen, Brüssel!» – in Anspielung auf die hohen Summen, die die EU wegen rechtsstaatlicher Mängel nicht an Ungarn auszahlt.

Keine Obergrenze

Tage später nannte Orban im Interview mit dem ungarischen TV-Sender ATV auch die Summen, die er aus den USA erhoffe. Auf die Frage des Reporters, ob es eine Obergrenze für diese Summe gebe, sagte Orban: «Es gibt keine (Obergrenze), aber man braucht nicht viel Fantasie, um das herauszufinden, und der Betrag, den wir für Stabilität benötigen, beträgt 10-20 Milliarden Dollar oder Euro, was aus amerikanischer Sicht kein signifikanter Betrag ist.»

«Ich war bei dem Treffen zwischen Donald Trump und Viktor Orban dabei, bei dem tatsächlich keine Vereinbarung über 20 Milliarden Dollar getroffen wurde, wie es auch niemand behauptet hat»
Ungarns Aussenminister Peter Szijjarto

Trump warb im «Politico»-Interview um Verständnis für die Situation Ungarns: So habe das Land keinen Zugang zum Meer, Schiffe mit Energieimporten könnten daher nicht anlanden. Zuvor hatte Trump dem EU-Staat ein weiteres Jahr lang Energieimporte aus Russland erlaubt – trotz US-Sanktionen, die eigentlich wegen des Ukraine-Krieges in Kraft getreten waren.

Ungarns Aussenminister Peter Szijjarto verneinte, dass Orban eine derartige Vereinbarung mit den USA bekanntgegeben habe: «Ich war bei dem Treffen zwischen Donald Trump und Viktor Orban dabei, bei dem tatsächlich keine Vereinbarung über 20 Milliarden Dollar getroffen wurde, wie es auch niemand behauptet hat», schrieb der Minister bei Facebook. Es seien dabei lediglich Gespräche über «eine neue Art der finanziellen Zusammenarbeit» vereinbart worden, die für Ungarn finanziellen Schutz bieten könnten. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
5 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
JBV
09.12.2025 21:07registriert September 2021
"Trump warb im «Politico»-Interview um Verständnis für die Situation Ungarns: So habe das Land keinen Zugang zum Meer..."

Das sollte die Alarmglocken in Kroatien erklingen lassen. Was wenn Orban dem "Genie im Weissen Haus" flüstert, das Kroatien eigentlich ein Teil Ungarns ist, so wie damals zu Zeiten des Königreichs Ungarn. Dann hätte Ungarn seinen Zugang zum Meer...
220
Melden
Zum Kommentar
5
Tödliche Selfies: Behörden geben Touristen Mitschuld an Wellentragödie
Auf Teneriffa und Lanzarote fordern meterhohe Brecher mehrere Todesopfer – trotz Absperrungen und klarer Warnungen.
Die Zahl der Opfer der Wellentragödie auf den Kanaren wird immer grösser: Inzwischen sind seit Sonntag fünf Menschen ums Leben gekommen, eine weitere Person gilt als vermisst. Im Zuge des Seeunwetters, das seit Tagen die spanischen Ferieninseln in Atem hält, ist nun auch ein junger Italiener gestorben, der auf der Insel Lanzarote zusammen mit einem Landsmann beim Angeln von einer Riesenwelle ins Meer gerissen worden war.
Zur Story