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Freispruch für Gwyneth Paltrow: Sie ist nicht schuld am Skiunfall

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Freispruch für Gwyneth Paltrow: Sie ist nicht schuld am Skiunfall

31.03.2023, 06:42
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Meist mit ernstem Gesicht war Hollywood-Star Gwyneth Paltrow (50, «Iron Man») seit voriger Woche in einem Gerichtssaal im US-Staat Utah zu sehen. Sichtlich erleichtert winkte sie am Donnerstag (Ortszeit) beim Verlassen des Gebäudes Schaulustigen und Reportern zu. Wenige Minuten zuvor hatte die Oscar-Preisträgerin in einem schlagzeilenträchtigen Prozess um einen Skiunfall einen Sieg errungen. Sie habe keinerlei Schuld an einem Crash im Jahr 2016 auf einer Piste im Skigebiet Deer Valley in Utah gehabt, befanden acht Geschworene.

epa10551461 Gwyneth Paltrow reacts to the verdict in the trial over her 2016 ski collision with 76-year-old Terry Sandersonon the final day of her eight-day trial in Park City, Utah, USA, 30 March 202 ...
Gwyneth Paltrow mach ihrem Freispruch am Donnerstag in Park City.Bild: keystone

Nach acht Prozesstagen mit vielen Zeugen und Expertenaussagen beriet sich die Jury nur zweieinhalb Stunden lang und fällte dann ein einstimmiges Urteil. Die Geschworenen gaben dem Kläger, einem heute 76-Jährigen, die komplette Schuld an dem Vorfall. Er muss Paltrow nun eine symbolische Entschädigung von einem US-Dollar zahlen. In einer späteren Anhörung will der Richter noch entscheiden, ob der Mann auch die Anwaltskosten der Schauspielerin begleichen muss.

Paltrow dankte dem Richter und der Jury in einer Mitteilung für deren «harte Arbeit». Interviews gab sie nach dem Urteil nicht, aber die Schauspielerin betonte ihre Bereitschaft, den Fall vor Gericht auszufechten. Die falsche Behauptung des Klägers einfach hinzunehmen hätte ihre «Integrität» gefährdet, schrieb Paltrow in ihrem Statement. Sie hatte eine Gegenklage eingereicht, einen symbolischen Dollar Schadenersatz und die Erstattung ihrer Anwaltskosten gefordert.

Leicht dürfte ihr der Auftritt vor den Gerichtskameras nicht gefallen sein. Wie im vorigen Jahr in dem bitteren Verleumdungsprozess zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp und Amber Heard wurde auch diesmal jeder Prozesstag im Livestream weltweit übertragen.

3 Millionen Schadenseratz gefordert

So wehrte sich Paltrow im Zeugenstand mit aller Kraft gegen die Vorwürfe des Klägers, der ihr vorhielt, sie sei «ausser Kontrolle» Ski gefahren, in ihn gekracht und damit schuld an seinen dauerhaften Gehirnschäden und vierfachen Rippenbrüchen. Der Rentner hatte zunächst mehr als drei Millionen US-Dollar Schadenersatz gefordert. Ein Richter verwarf allerdings einige der Vorwürfe und reduzierte die mögliche Entschädigungsforderung auf 300'000 Dollar (rund 274'000 Franken).

Der Mann sei «mit den Skiern direkt in meinen Rücken» gefahren, sagte Paltrow vor Gericht. Sie sei verwirrt gewesen und habe zunächst befürchtet, der Zusammenstoss sei ein Streich oder sexueller Natur. «Ich fuhr Ski, und zwei Skier gelangten zwischen meine Skier und drückten meine Beine auseinander. Und dann drückte ein Körper gegen mich. Und ich hörte ein sehr seltsames Grunzgeräusch.» Es sei ein bizarrer Vorfall gewesen: «Ich war wie erstarrt und wurde ein paar Sekunden später sehr wütend», fügte sie hinzu.

Der Kläger wiederum stellte den Unfall völlig anders dar. Paltrow sei mit solcher Wucht in ihn hineingefahren, dass er durch die Luft geschleudert worden sei. Skilehrer, Mediziner und Augenzeugen kamen zu Wort. Auch frühere Aussagen von Paltrows Kindern, Apple und Moses Martin, wurden vorgelesen. Sie hatten den Unfall nicht direkt verfolgt, doch die damals elfjährige Tochter Apple gab an, dass ihre Mutter wenig später noch schockiert gewirkt habe. Sohn Moses, damals neun Jahre alt, habe seine Mutter laut schimpfend auf der Piste vorgefunden.

Paltrow, die mit ihrem Ex-Mann, Coldplay-Sänger Chris Martin, die Kinder Apple und Moses hat, war damals mit ihrem neuen Freund Brad Falchuk und dessen Kindern im Skiurlaub. 2018 heiratete die Oscar-Preisträgerin («Shakespeare in Love») den Drehbuchautoren und Produzenten. (sda/dpa)

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Gwyneth Paltrow steht vor Gericht – so skurril ist die Verhandlung
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TimK
31.03.2023 09:26registriert April 2018
Hinten reinfahren und die Schuld dem Anderen geben, das es da überhaupt zu einem Prozess kommt 🙈 Und siehe da, die Person ist auch noch berühmt und reich, also gleich 3 Millionen verlangen. Zum kotzen.
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Voraus denken!
31.03.2023 07:23registriert März 2022
Das amerikanische Justizsystem ist grundsätzlich krank. Schon alleine die Herleitung der Tatsachen zeigt sehr gut auf, dass irgendwelche Nebensächlichkeiten aufgebauscht werden.

Genauso wie die ganze Gesellschaft auch, geht es nur um Show und darum, etwas Herbeizuführen.

Das ganze gipfelt dann noch in den Geschworenen die scheinbar auf Basis von Fakten aber in Tat und Wahrheit einfach aus dem Bauch heraus ein Urteil fällen.

Domny Dumb hat Recht mit seiner Aussage über sein Land welche ein Drittwelt-Staat ist. Er irrt aber, dies sind die USA schon seit Jahrzehnten.
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Fünf Todesopfer nach Tornado in Südchina
Bei einem Tornado in der südchinesischen Metropole Guangzhou sind am Samstag fünf Personen ums Leben gekommen.

Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, wurden bei dem Unwetter weitere 33 Menschen verletzt. Der Sturm beschädigte nach offiziellen Angaben 141 Fabrikgebäude, jedoch seien keine Wohnhäuser eingestürzt. Wie Xinhua berichtete, sollen die Rettungsarbeiten bereits grösstenteils abgeschlossen sein. Im Zuge des Tornados registrierte eine Wetterstation des Bezirks Baiyun in Guangzhou Windstärken von über 20 Meter pro Sekunde.

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