International
Schweiz

Autor Schischkin: Schweizer Fehler führten zum Krieg in der Ukraine

The Russian and Swiss writer Mikhail Shishkin poses in his home in Kleinluetzel, Switzerland, Saturday, January 25, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Der Schriftsteller Mikhail Shishkin bei sich zuha ...
Laut Michail Schischkin trägt die Schweiz auch eine Mitschuld am Krieg in der UkraineBild: KEYSTONE

Autor Schischkin: Auch Schweizer Fehler führten zum Krieg in der Ukraine

03.01.2023, 05:0803.01.2023, 05:41
Mehr «International»

Der in der Schweiz lebende russische Autor Michail Schischkin hat indirekt der Schweiz die Schuld am Krieg in der Ukraine gegeben. Die Fehler der Schweiz reichen laut ihm in die 90er-Jahre zurück. 2014 startete nach seiner Ansicht der dritte Weltkrieg.

Bei den Olympischen Spielen 2014 im russischen Sotschi hätten die Schweizer «dort ihr Hüsli gebaut, und als Resultat hatten wir die Annexion der Krim», sagte Schischkin im Interview mit Tamedia-Zeitungen vom Dienstag. Der preisgekrönte Autor lebt seit 1994 in der Schweiz.

An der Fussball-Weltmeisterschaft 2018 habe er die Schweiz dazu aufgerufen, Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen. «Aber die Schweizer wollten wie alle anderen lieber Fussball spielen.» Der russische Kremlchef Wladimir Putin habe die Botschaft verstanden: Der Westen unterstützt den Krieg stillschweigend. «Damit war der Weg offen für den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar.»

Die Schweiz hatte laut Schischkin schon in den 90er Jahren Fehler begangen. «Sie hätte zusammen mit anderen westlichen Staaten der jungen russischen Demokratie der 90er-Jahre auf die Beine helfen sollen», sagte der kremlkritische Autor. Stattdessen half sie der «neuen kriminellen Diktatur».

Als in der Schweiz tätiger Dolmetscher habe Schischkin gesehen, wie die Schweiz «das schmutzige Geld mit grosser Freude» angenommen habe. Ohne die Unterstützung der Schweiz, aber auch London und den USA, wäre keine «Banditendiktatur» entstanden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
115 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
tychi
03.01.2023 06:28registriert Juli 2016
Das Wort "Schuld" ist hier deplatziert, denn Putin wie Moskau hatten stets die Möglichkeit, sich gegen den Krieg zu entscheiden. Ich würde eher von naiver Passivität sprechen, die ermöglicht hat, dass in Russland ein korruptes, nationalistisches und gewaltbereites System gedeiht.
20122
Melden
Zum Kommentar
avatar
Cpt. Jeppesen
03.01.2023 06:16registriert Juni 2018
Ja, man muss der Schweiz sicher eine gewisse Naivität beim Umgang von Diktatorengeldern unterstellen, aber, mein lieber Schischkin, mache es wie der Lenin. Reise zurück zu Mutter Russland und zeige deinen Leuten wie Demokratie funktioniert. Schliesslich hattest Du die letzten Jahre von den Besten gelernt.
Die Schweizer können Russland nicht ändern, nur die Russen können das.
16836
Melden
Zum Kommentar
avatar
Firefly
03.01.2023 08:31registriert April 2016
Ja, die grösste Gefahr der Freiheit ist das Schweigen. Das stimmt. Schuld am Krieg und an den Toten trägt aber Russland. Die Schuld des Westens ist es, Putin unterschätzt zuhaben und gedacht zu haben, wenn man mit ihm redet und ihn "integriert" komme es schon gut. Die Schuld des Westens ist also Naivität und einige haben diese immer noch.
1055
Melden
Zum Kommentar
115
    Waadtländer Polizist wegen versuchter Tötung verurteilt

    Ein Waadtländer Polizist ist am Mittwoch vom Bezirksgericht in Vevey wegen versuchter Tötung und Amtsmissbrauchs zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte auf einen Fussgänger geschossen, den er fälschlicherweise als bedrohlich eingeschätzt hatte.

    Zur Story