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Ex-US-General rät der Schweiz zur Kriegsvorbereitung

03.09.2021, Tallinn. The Lennart Meri Conference. In the photo, Frederick Benjamin Ben Hodges III, Pershing Chair in Strategic Studies, Center European Policy Analysis. Conference is organized by the  ...
Ben Hodges empfiehlt der Schweiz, sich aufs Äusserste vorzubereiten.Bild: www.imago-images.de

«Lernt, Drohnen abzuwehren»: Ex-US-General rät der Schweiz zur Kriegsvorbereitung

Der Abzug von US-Truppen aus Europa ist nach Ansicht des ehemaligen US-Generals Ben Hodges nur eine Frage der Zeit. Der Schweiz riet er in einem Interview mit «SonntagsBlick», sich auf einen Krieg vorzubereiten.
16.03.2025, 07:4416.03.2025, 08:08
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«Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, sich darauf vorzubereiten», sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. Wer unvorbereitet sei, lade zur Aggression ein.

Seiner Meinung nach respektiert Russland die Schweizer Neutralität nicht. «Das muss nicht gleich heissen, dass russische Panzer dereinst in die Schweiz rollen», sagte Hodges. Im Schwarzen Meer und in der Nordsee sehe man, wie Russland eine hybride Kriegsführung betreibe, indem das Land den Freihandel störe.

Dennoch hielt der ehemalige General für die Schweizer Armee konkrete Ratschläge bereit:

«Lernt, wie man breitflächig Drohnen einsetzt und abwehrt.»

In die Luftabwehr müsse man zudem massiv investieren. Zudem riet er, gross angelegte Manöver zu trainieren.

«Europa hat keine Priorität mehr»

Derzeit finanziere das US-Verteidigungsministerium 100'000 Soldaten in Europa, sagte Hodges. Für ihn sei klar, dass US-Präsident Donald Trump Truppen abziehen werde. «Die Frage ist nur, wann. Und wie viele Soldaten er abziehen wird», sagte der ehemalige General.

«Nach allem, was ich aus Washington höre, hat Europa keine Priorität mehr.»

Trump sehe China als Hauptgegner.

Aus Sicht von Trump würden die USA Milliarden für die Verteidigung Europas bezahlen, sagte Hodges. Dabei gehe es bei den US-Streitkräften um weit mehr als die europäische Sicherheit, fügte er an. Europa sei für das Land ein strategischer Aussenposten, von wo aus Operationen in Afrika, dem Nahen Osten und Eurasien koordiniert würden. «Im Übrigen profitieren die USA wirtschaftlich enorm von einem stabilen Europa», sagte er. (sda/con)

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227 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maruhu
16.03.2025 08:10registriert Januar 2021
Und wie er recht hat, danke für die klaren Worte. Sage es schon lange Drohnen, Abwehrraketen statt Luxusflieger für unser kleines Land ! Für die notwendige Luftpolizei und zur Unterstützung der Bodentruppen hat es viele europäische und geeignete Flieger. Verstehe die PolitikerInnen mit ihrem zaudern, palavern von der veralteten Tante Neutralität nicht. Eine solche "Politik" ist so gefährlich, wie ein Feind von aussen!
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Nathan d.W.
16.03.2025 08:03registriert Februar 2024
Die Schweiz hat eine Riesenchance nun eine grosse Drohnenindustrie aufzubauen! Verpasst diese Gelegenheit nicht!
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RightIsWrong
16.03.2025 08:05registriert November 2023
Oh krass, voll die neue Info, Drohnen sind eine sehr wichtige Waffe in modernen Konflikten zwischen entwickelten Nationen. Und offensichtlich wirds noch mehr werden.

Sorry aber das weiss jede:r

Also ausser unser Trachtenverein, der will in Panzer und Häuserkampf im Mittelland investieren...
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